Fünf Tipps für ein krisenfestes Portfolio
Anlegen in schwierigen Zeiten
Die noch nicht überwundene Corona-Pandemie, der seit Wochen tobende Krieg in der Ukraine, eine hohe Inflation und anhaltender Rohstoffmangel – all das sind Faktoren, die bei Anleger und Anlegerinnen Ängste schüren. Viele von ihnen fragen sich, wie sie ihr Portfolio krisensicher machen können. Wir haben ein paar Tipps zusammengestellt.
Tipp 1: Verteilen Sie Ihr Vermögen auf mehrere Anlageklassen!
Verbraucherschützer*innen raten davon ab, bei der Geldanlage alles auf eine Karte zu setzen. Besser ist es, das Vermögen über verschiedene Anlageklassen zu streuen, also: die Geldanlage zu diversifizieren. Dazu eignen sich zum Beispiel:
- Wertpapiere wie zum Beispiel Aktien, als Einzelaktien oder über ETFs (also börsengehandelte Indexfonds)
- Tages- oder Festgeld als Liquiditätspuffer
- Immobilien
- Edelmetalle wie etwa Gold
Bei Wertpapieren bietet es sich an, nicht nur auf Einzelwerte zu setzen, sondern auf verschiedene Unternehmen und Branchen. Da ist oft ein ETF ideal. Bei einem Mix aus Tagesgeld und Aktien sollten Sie für sich entscheiden, welches Risiko Sie eingehen können. Eine 50:50-Mischung dürfe für die meisten akzeptabel sein, erklärt die Stiftung Warentest.
Stichwort Gold: Verbraucherschützer*innen empfehlen, nicht mehr als 5-10% des Vermögens in Gold anzulegen – weil der Wert von Gold heftigen Schwankungen unterworfen und daher eine spekulative Geldanlage sei.
Generell gilt: „Je breiter man sein Vermögen gestreut hat, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass eintretende Risiken das ganze Portfolio betreffen“, heißt es auf der Website der Verbraucherzentrale NRW.
Tipp 2: Bleiben Sie liquide!
Flexibel sein: Darauf kommt es auch beim eigenen Anlageportfolio an. Wenn Sie langfristige Anlagestrategien verfolgen, sollten Sie noch genügend Kapital für unvorhergesehene Ausgaben haben, um das Investment nicht frühzeitig und notgedrungen aufgeben zu müssen. So könnten Sie riskieren zu einem aktuell schlechteren Kurs zu verkaufen. Daher heißt es auch hier: Auf die Mischung achten. Grundsätzlich gehören aus Sicht der Verbraucherschützer*innen zwei bis drei Netto-Monatsgehälter für Notfälle auf ein Tagesgeldkonto – so haben Sie immer einen Notgroschen für ungeplante Ausgaben parat.
Tipp 3: Behalten Sie Kosten und Gebühren im Blick!
Wer sein Anlagenportfolio umschichten will und nach Geldanlagen Ausschau hält, achtet oft als erstes auf die Renditeangaben. Aber aufgepasst: Es kann sein, dass je nach Angebot Kosten und Gebühren in einer Höhe anfallen, die die Rendite mehr oder weniger empfindlich schmälern. Informieren Sie sich also in jedem Fall umfassend und lesen Sie das Kleingedruckte. Und, nicht vergessen: Vergleichen Sie immer mehrere Angebote inklusive Kosten und Gebühren, bevor Sie sich für eins entscheiden!
Tipp 4: Keine Panik!
Auch wenn in wirtschaftlich unsicheren Zeiten die Aktienkurse fallen und die Finanzmärkte erzittern lassen, sollten Sie nicht in Panik verfallen. Ein ständiges Auf und Ab an den Finanzmärkten ist nichts Ungewöhnliches. Hinzu kommt, dass die meisten Unternehmen noch immer Gewinne machen. Die Gewinne solider Unternehmen werden nach Einschätzung von Experten nicht im gleichen Maße einbrechen wie die Kurse. Trotzdem bildet die vergangene Entwicklung keinen Indikator für die Zukunft.
Auf Tagesgeld- und anderen Konten angelegtes Geld ist über die gesetzliche Einlagensicherung geschützt – mindestens 100.000 Euro pro Kunde und Bank. Haben Ehepaare ein Gemeinschaftskonto, verdoppelt sich die Summe auf 200.000 Euro pro Bank. Neben der gesetzlichen Einlagensicherung bieten viele Geldinstitute in Deutschland zudem einen freiwilligen Kapitalschutz über die Summe von 100.000 Euro hinaus an.
- Übrigens: Wer noch größere Guthaben besitzt und diese vollständig absichern will, kann die Gesamtsumme auf mehrere Banken verteilen, um von der gesetzlichen Einlagensicherung zu profitieren.
Tipp 5: Vorsicht bei Kryptos und NFT!
Sind Bitcoins und andere Kryptowährungen eine gute Beimischung im Portfolio? Die Stiftung Warentest sagt: Nein. Kryptowährungen seien eine äußerst spekulative Geldanlage. Selbst wenn Bitcoin und andere Kryptowährungen weiter im Kurs stiegen, könnten sie Anleger*innen nicht bieten, was in Zeiten hoher Inflation am dringendsten gefragt sei: ein Mindestmaß an Verlässlichkeit, so die Stiftung Warentest.
Lassen Sie sich also nicht blenden, auch wenn die Kurse für Bitcoins zeitweise rasant nach oben schnellen. Kryptos sind immer mit hohen Risiken verbunden und somit nicht geeignet, Ihr Anlagenportfolio krisensicher zu machen.
Vorsicht ist auch bei Non-Fungible Token (NFT), geboten. Dabei handelt es sich um Eigentums- und Echtheitsnachweise etwa digitaler Kunstwerke, für die Sammler*innen im Jahr 2021 bei Auktionen Millionenbeträge zahlten. Allerdings sind NFTs hochspekulativ und eignen sich nur für sehr risikofreudige Anleger*innen. Also: Keine gute Wahl, wenn es darum geht, Ihr Anlageportfolio krisensicher zu machen.