ING-Kundinnen und Kunden erwarten weiterhin teure Lebensmittel

ING Kundenumfrage #03/2023

Wirtschaftsumfragen 3 min Lesedauer 17.04.2023
Lebensmittelpreise

Auch 2023 wird die Inflation hoch bleiben, wenngleich sie wohl nicht mehr die Rekordwerte des vergangenen Jahres erreichen wird. Mehr als die Hälfte der Kundinnen und Kunden der ING Deutschland geht davon aus, dass sich vor allem Lebensmittel weiter verteuern werden. „Nachdem der Preisdruck bei den Energiekosten etwas zurückgegangen ist, sind Lebensmittel nun die Warengruppe, die sich am stärksten verteuert hat“, kommentiert unser Chefvolkswirt Carsten Brzeski die Ergebnisse der nicht repräsentativen Umfrage unter mehr als 1.000 ING-Kund*innen. „Das spüren natürlich auch die Verbraucher im Portemonnaie – und beeinflusst sicherlich die Erwartungen für die künftige Preisentwicklung.“

Ob es tatsächlich so kommt, bleibt allerdings abzuwarten. Hohe Preissteigerungen in der Vergangenheit sind nicht unbedingt ein Vorzeichen für die zukünftige Entwicklung, dafür sorgt schon der sogenannte Basiseffekt: „Was bereits teuer ist, braucht keine großen Steigerungen, um auch weiterhin teuer zu sein“, so Carsten Brzeski. Auch wenn sich die Inflation schneller als erwartet wieder dem Zielwert der Europäischen Zentralbank von 2 Prozent annähern sollte, spüren die Verbraucher die gestiegenen Preise weiterhin. Kein Wunder also, dass nach Tankrabatt und Gaspreisbremse auch bei den Lebensmitteln über Entlastungsmaßnahmen diskutiert wird, beispielsweise bei der Mehrwertsteuer.

Das sagen unsere Kundinnen und Kunden

Lebensmittelpreise
Befragungszeitraum: 22. - bis 28. März 2023; 1.044 Kund*innen

Für Entlastung würde natürlich auch mehr Geld auf dem Lohnzettel sorgen. An dieser Stelle gehen die Erwartungen unserer Kund*innen auseinander: Nur rund die Hälfte rechnet für 2023 mit einer Einkommenssteigerung, darunter befinden sich insbesondere jüngere und männliche Befragte. Einigkeit herrscht aber bei der Einschätzung, ob die Löhne und Gehälter insgesamt mit der Preissteigerung werden Schritt halten können: 80 Prozent gehen davon aus, dass das nicht der Fall sein wird. Ganz so pessimistisch ist Carsten Brzeski nicht: „Wir rechnen damit, dass sich Inflation und Lohnentwicklung im Jahr 2023 ungefähr die Waage halten werden.“

Aber falls der Preisdruck doch weiter zunehmen und nicht durch Einkommenssteigerungen ausgeglichen werden sollte – an welcher Stelle würden unsere Kund*innen dann sparen? Mehr als die Hälfte entscheidet sich für den Bereich Urlaub/Freizeit/Gastronomie. Reise- und Konzertveranstalter sowie Gastwirte sollten also den Portemonnaies ihrer Kund*innen die Daumen drücken – ansonsten könnte 2023 ein weiteres schwieriges Jahr werden für Branchen, die bereits unter der Corona-Pandemie stark gelitten hatten.

Autor: Carsten Brzeski

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