Money Mindset: Was steckt dahinter?

Die Einstellung zum Geld

Finanzwissen 5 min Lesedauer 15.02.2024
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„Geld ist die Wurzel allen Übels“ und „Geld verdirbt den Charakter“ sind bekannte Redensarten, die negative Denkmuster in uns verankern können. Tatsächlich sind laut einer YouGov-Umfrage unter 2.035 Personen ab 18 Jahren im Dezember 2018 nur 35% unserer Gedanken über Finanzielles positiv. Finanzen zählen demnach im Vergleich zu anderen Themen zu den am negativsten besetzten Lebensbereichen in Deutschland.

Dabei sind sich Expert*innen einig: Geregelte Finanzen unterstützen ein sorgenfreieres Leben. Aber wie kann es gelingen, negative Glaubenssätze abzulegen und Positives über Geld zu denken?

Money Mindset: Was das ist und wie es entsteht

Das sogenannte Money Mindset ist die individuelle Einstellung und persönliche Denkweise zum Thema Geld. „Die eigene Denkweise über Geld entsteht durch mehrere Faktoren“, erklärt Finanzcoachin Bianka Thielcke. „Der Einfluss der Eltern, und wie diese mit Geld umgegangen sind, spielt eine Rolle. Aber auch, in welcher Zeit wir aufwachsen.“

Wer in einer gesamtwirtschaftlich schwierigen Lage aufwächst, denkt also oft anders über Geld nach als jemand, der als Kind eine Boomphase der Konjunktur erlebt. „Hinzu kommen die ersten prägenden Berufserfahrungen“, sagt Thielcke. Letztlich sei es die Summe der Erfahrungen, die das Money Mindset formt.

Warum eine positive Einstellung zu Geld so wichtig ist

Eine positive Einstellung zum Geld wirkt sich Expert*innen zufolge auch auf den Kontostand aus. „Habe ich ein positives Money Mindset, bleibe ich offen für das Thema und kann etwas zum Guten verändern“, sagt Thielcke.

„Ein positives Money Mindset bildet die Grundlage, um finanzielle Ziele zu erreichen, Finanzen aktiv zu verwalten und ein finanziell unabhängiges Leben zu führen“, erläutert Julia Lakaemper, Business Coachin und Mindset-Podcasterin. Wer positiv über Geld denkt, werde Wege finden, die gewünschte Situation zu erreichen. Sie resümiert: „Das, was jemand über Geld und die eigenen finanziellen Möglichkeiten denkt, wirkt sich auf das eigene Verhalten aus – und zeigt sich letztlich am Kontostand.“

Das eigene Money Mindset erkennen

Der erste Schritt, um negative Denkmuster über Geld aufzubrechen, ist, sich diese bewusst zu machen. „Wer einschränkende Glaubenssätze über Geld erkennt, kann sie ändern und ein unterstützendes Money Mindset entwickeln“, sagt Julia Lakaemper.

Folgende vier Aspekte helfen laut der Expertin, das eigene Money Mindset aufzudecken:

1. Gedanken: Wie denke ich über Geld? Bin ich der Überzeugung, das Geld schwer zu verdienen ist und dass ich immer kämpfen muss, um genug Geld zu haben? Oder glaube ich, dass Geld mein Leben bereichert? Oder dass ich Wege finde, leichter Geld zu verdienen?

2. Emotionen: Welche Gefühle verbinde ich mit Geld? Angst, Stress oder Schuld? Oder empfinde ich Freude und Sicherheit beim Gedanken an das Thema? Welche Gefühle überwiegen? Oer ist es eher eine Mischung?

3. Verhalten und Handlungen: Wie verhalte ich mich in finanziellen Situationen? Bin ich sparsam oder gebe ich schnell viel Geld aus? Bin ich anderen gegenüber finanziell großzügig, aber nicht zu mir selbst?

4. Prägungen und Erfahrungen: Welche Einstellungen und Gewohnheiten wurden mir von meinen Eltern und in meiner Ausbildung vermittelt?

In vier Schritten zum positiven Money Mindeset

Wer nun bei sich ein negatives Money Mindset feststellt und anders mit Geld umgehen möchte, kann sich fragen: Sind meine Gedanken wirklich zutreffend? Wie hilfreich sind sie?

Die eigenen Denkmuster können laut Mindset-Expertin Julia Lakaemper in vier Schritten verändert werden:

1. Akzeptanz: Die negative Einstellung zum Geld anzunehmen, ist die Voraussetzung für eine Veränderung.

2. Reframing: Sind die negativen Glaubenssätze identifiziert, können unterstützende Gedanken an deren Stelle rücken. Zum Beispiel:

  • „Ich lerne gerade, sinnvoll mit Geld umzugehen.“ statt: „Ich konnte noch nie/ich kann nicht mit Geld umgehen.“
  • „Geld gibt mir finanzielle Sicherheit, weshalb ich meinen Blick auf die Dinge lenken kann, die mich glücklich machen.“ statt: „Geld allein macht nicht glücklich.“
  • „Mit Geld erschaffe ich mir Möglichkeiten und kann andere Menschen unterstützen.“ statt: „Geld verdirbt den Charakter.“
  • „Wenn ich mich mit dem Thema Geld auseinandersetze, kann ich etwas an meiner Situation ändern“ statt: „Über Geld spricht man nicht.“

3. Informieren: Das finanzielle Wissen erweitern und sich inspirierende Vorbilder zu suchen, unterstützt dabei, das eigene Mindset zu ändern.

4. Klare und messbare Ziele setzen: „Spare ich monatlich Summe X, kann ich mir meinen Traumurlaub leichter ermöglichen.“ Werden finanzielle Ziele sukzessive erreicht, stärkt der Erfolg die positive Einstellung zu Geld.

Wer solche Tipps umsetzt, kann sein Money Mindset ändern. Finanzexpertin Julia Lakaemper mahnt jedoch auch, geduldig zu sein: „Veränderungen der Denkweise und Gewohnheiten brauchen Zeit und Wiederholung.“

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