3 Tipps für den Notgroschen
So wappnen Sie sich für harte Zeiten
In den vergangenen zwei Jahren hat sich vieles verteuert – sowohl an der Supermarktkasse als auch an der Tankstelle müssen Verbraucher*innen mehr Geld lassen als noch vor einigen Jahren. Auch die Heiz- oder Nebenkostenabrechnung dürfte bei den meisten zuletzt höher als gewohnt ausgefallen sein. Kurzum: die Lebenshaltungskosten sind ordentlich gestiegen. Und die Gehaltsentwicklung konnte nicht Schritt halten. Während die Inflation im Jahr 2022 bei 6,9 Prozent lag, stiegen die Löhne nur um 2,6 Prozent. Zwar gehen unsere Volkswirt*innen davon aus, dass die Löhne in diesem Jahr, ebenso wie die Teuerungsrate, um etwa 6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr steigen werden, um den Reallohnverlust der vergangenen Jahre auszugleichen, genügt das aber nicht.
Doch nicht nur aufgrund der aktuell herrschenden Lebenshaltungskostenkrise können sich für Verbraucher*innen finanzielle Herausforderungen ergeben, für die es gilt, vorbereitet zu sein. Die Waschmaschine streikt, der Job ist in Gefahr, es tritt gar eine Krankheit ein? Ein Notgroschen hilft, solche belastenden Situationen zumindest finanziell besser zu bewältigen. Er sorgt zudem dafür, dass sich Wünsche leichter umsetzen lassen – und das bedeutet eine größere finanzielle Freiheit: Wer sich zum Beispiel einen Urlaub gönnen möchte oder ein neues Sofa kaufen will, kann so einfacher und stressfreier seine Vorhaben verwirklichen. Ein beruhigendes Gefühl.
Tipp 1: So hoch sollte die Rücklage sein
Die Dicke des finanziellen Polsters richtet zum einen nach dem eigenen Sicherheitsbedürfnis, zum anderen nach der jeweiligen Lebenssituation:
- Wer Single ist, sollte eine Summe von zwei bis drei Netto-Monatsgehältern zur Seite legen: „Mit einer solchen eisernen Reserve kann man auf unvorhergesehene Ausgaben schnell und ohne Kreditaufnahme reagieren“, rät die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Auch eine plötzliche Arbeitslosigkeit lässt sich so fürs Erste finanziell wegstecken. Vielleicht kann man zusätzlich den Lebensstandard vorerst runterfahren, um möglichst lange etwas von seinem finanziellen Airbag zu haben.
- Mit Kindern lässt sich diese allerdings schwerer umsetzen. Aufgrund der höheren Personenzahl empfiehlt sich daher bei einer Familie eine Rücklage von sechs Netto-Monatsgehältern – diese deckt die meisten unvorhersehbaren Ausgaben. Es kommt bei der Rücklagenhöhe natürlich auch darauf an, wie man wohnt: Wer zum Beispiel ein Haus hat, muss mit höheren Reparaturkosten rechnen als jemand, der zur Miete wohnt. Beruhigend, wenn man ein ausreichend finanzielles Sicherheitsnetz hat, wenn etwa das Bad oder die Heizungsanlage erneuert werden muss.
Tipp 2: Wie Sie eine eiserne Reserve ansparen
Wie legt man Geld auf die hohe Kante – auch wenn das zunächst oft schwerfällt? Grundsätzlich gilt: Damit das finanzielle Polster schnellstmöglich größer wird, sollte die Sparrate nicht zu niedrig sein. Gleichzeitig sollten sich die laufenden Ausgaben, darunter für Lebensmittel und Versicherungen, auch decken lassen. Ein guter Anfang ist, 10% des monatlichen Einkommens auf sein Tagesgeldkonto einzuzahlen. Dies ist quasi das persönliche Sparschwein. Zudem kann man zum Beispiel das Wechselgeld aus der Geldbörse regelmäßig sammeln und zur Seite legen. Um eine größere eiserne Reserve aufzubauen, sind weitere Wege möglich: Wer zum Beispiel Sonderzahlungen wie Weihnachtsgeld, eine Steuerrückzahlung oder Bares zum Geburtstag erhält, überweist solche Beträge am besten auf sein Tagesgeldkonto. Damit sind die Chancen gut, entspannter auf seine Ausgaben blicken zu können – auch in Krisenzeiten.
Tipp 3: Wo sich Geld gut parken lässt – Tagesgeldkonto
Sehr wichtig ist, dass der Notgroschen bei Notfällen sofort zur Stelle ist – daher auch sein Name. Aber möglichst nicht viel Bargeld zu Hause aufbewahren, das ist zu unsicher. Nach einem Einbruch etwa erstatten Hausratversicherungen das Geld oft nur bis zu einer gewissen Höchstgrenze. Am besten, man legt sich für den Notgroschen ein Extra-Konto zu: Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) empfiehlt dafür ein Tagesgeldkonto. Es hat den großen Vorteil, dass das gesparte Geld jederzeit – also auch im Notfall – ohne Kündigungsfrist verfügbar ist. Dafür überweist die Bank die gewünschte Summe vom Tagesgeldkonto auf ein sogenanntes Referenzkonto, in der Regel das Girokonto. Als weiteren Pluspunkt des Tagesgeldkontos nennt die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen die Sicherheit: Die gesetzliche Einlagensicherung sorgt dafür, dass im Falle einer Bankenpleite 100.000 Euro pro Bank und Kunde geschützt sind. Ein Tagesgeldkonto können sie auch bei uns eröffnen. Alles, was Sie über ein Tagesgeldkonto wissen sollten, lesen Sie in unserem Artikel, „Warum ist ein Tagesgeldkonto sinnvoll?"
Da die EZB die Leitzinsen seit dem vergangenen Jahr stark angehoben hat, gibt es in vielen Fällen auch wieder Zinsen aufs Tagesgeld – zusätzlich zur Tatsache, dass Sparer*innen sich ihre Liquidität sichern, während der Zugriff beim Sparbuch zum Beispiel begrenzt ist, können mit der Anlage auf dem Tagesgeldkonto Zinsgewinne erzielt werden. Besser geeignet für die langfristigen Sparziele als für die eiserne Reserve sind Aktien. Sind die Kurse bei einem persönlichen Notfall gerade ganz weit unten, muss man Verluste hinnehmen und kann sich möglicherweise finanziell nicht genügend behelfen.