Privathaftpflicht - Braucht man die wirklich?

Warum Sie diese Police unbedingt abschließen sollten

Verbrauchertipps 5 min Lesedauer 03.02.2022
Privathaftpflicht

Eines gleich vorweg: Eine private Haftpflichtversicherung sollten Sie unbedingt abschließen. Sie ist „die wichtigste Versicherung überhaupt“, schreibt die Stiftung Warentest auf ihrer Website. Ausnahmslos jede*r sollte sie haben, rät auch die Verbraucherschutzorganisation Bund der Versicherten.

Eine kurze Unachtsamkeit oder ein kleiner Fehler sind im alltäglichen Leben schnell passiert – der entstandene Schaden kann immens sein. Wer nun Schadensersatz leisten muss und keinen Versicherungsschutz hat, kann schnell finanziell vor dem Ruin stehen. Doch was ist die Private Haftpflichtversicherung überhaupt und worauf sollten Versicherungsnehmer achten? Wir klären auf.

Was leistet eine private Haftpflichtversicherung?

Eine private Haftpflichtversicherung (kurz: Privathaftpflicht) hat für Versicherungsnehmer*innen zwei Vorteile:

  1. Sie übernimmt für Sie die Zahlung von Schadensersatz, falls Sie jemandem einen Schaden zugefügt haben.
  2. Sie wehrt unberechtigte Ansprüche, die jemand an Sie heranträgt, ab. Sie ist also eine Art Rechtsschutzversicherung.

Was umfasst eine Privathaftpflicht?

Die Schadensersatzpflicht kann Personen-, Sach- und Vermögensschäden umfassen.

  • Personenschäden: „Unter Personenschäden versteht man vor allem eine Körperverletzung“, heißt es auf der Website des Bunds der Versicherten. Bei Personenschäden können nach Angaben von Verbraucherschützern Verletzte unter anderem Arzt- und Krankenhauskosten, einen Ausgleich für berufliche Nachteile, Kosten für die Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit, Schmerzensgeld und etwa einen Ausgleich für bleibende Schäden geltend machen.
  • Sachschäden: Liegt ein Sachschaden vor, zahlt das Versicherungsunternehmen die Reparaturkosten. Verliert der Gegenstand nach der Reparatur an Wert, leistet der Anbieter einen Aufschlag für diese Wertminderung. Und bei einem Totalschaden? Der Versicherer kommt für den Zeitwert der beschädigten Sache auf. „Der Zeitwert ist der Wiederbeschaffungswert von Sachen gleicher Art und Güte unter Berücksichtigung von Alter und Abnutzung“, erläutern Verbraucherschützer und nennen ein Beispiel: Beim Totalschaden eines gebrauchten Fahrrads bekommt der oder die Geschädigte einen Betrag, mit dem er oder sie sich ein ähnliches gebrauchtes Fahrrad kaufen könnte.
  • Vermögensschäden: Von einem Vermögensschaden ist die Rede, wenn jemandem ein finanzieller Nachteil entsteht. Als Beispiel nennt der Bund der Versicherten den Verdienstausfall eines Selbständigen wegen eines Krankenhausaufenthaltes.

Welche Tarife gibt es bei der der Police?

Versicherungsnehmer*innen können in der Regel zwischen zwei Tarifen wählen:

  • Single-Tarif: Hier haben nur Sie als Versicherungsnehmer*in Schutz.
  • Familien-Tarif: Neben Ihnen sind auch Ihre Partnerin oder Ihr Partner sowie minderjährige Kinder in häuslicher Gemeinschaft mitversichert. Bei vielen Anbietern gilt das auch für volljährige Kinder, die sich noch in einer Schul- oder in einer unmittelbar anschließenden Berufsausbildung befinden. Verbraucherschützer raten dazu, bei eheähnlichen Gemeinschaften den Partner oder die Partner in der Police zu erwähnen.

Welche Deckungssummen sollte eine private Haftpflichtversicherung haben?

Tritt der Versicherungsfall ein, gilt: Das Unternehmen zahlt nur bis zu der vereinbarten Deckungssumme für Personen-, Sach- und Vermögensschäden. Bei einem darüber hinaus gehenden Schaden bleibt Ihnen nichts anderes übrig, als den Rest selbst zu zahlen.

Damit es dazu nicht kommt, ist es wichtig, beim Abschluss einer Police auf die Deckungssumme zu achten. Die Mindestdeckungssumme sollte pauschal bei 10 Millionen Euro liegen und Personen- wie Sach- und Vermögensschäden abdecken, empfehlen Verbraucherschützer. Besser sind höhere Deckungssummen.

Was kostet eine Privathaftpflicht?

Die Kosten der Police hängen davon ab, ob Sie einen Single-Tarif oder einen Familien-Tarif wählen. Laut dem Verbraucherportal „Finanztip“ gibt es eine sehr gute Privathaftpflichtversicherung für Singles bereits für gut 40 Euro im Jahr, für Familien für unter 50 Euro im Jahr.

Der Versicherungsbeitrag lässt sich mit einer Selbstbeteiligung senken. Nach Angaben von „Finanztip“ ist eine Selbstbeteiligung von etwa 150 Euro im Jahr empfehlenswert.

Tipp: Eine günstige und zugleich sehr gute Privathaftpflichtversicherung bekommen Sie bei uns mit dem „Basis-Produkt ING“. Die Police ist schon ab 1,95 Euro pro Monat zu haben. Die Deckungssumme liegt bei 30 Millionen Euro. Die Police springt auch bei sogenannten Gefälligkeitsschäden ein. Das heißt: Wenn Sie etwa Ihren Freunden beim Umzug helfen und dabei einen Schaden anrichten, kommt die Versicherung dafür auf.

Was ist vor Abschluss einer privaten Haftpflichtversicherung zu beachten?

Vor dem Abschluss einer privaten Haftpflichtversicherung sollten Sie genau schauen, welche Schäden in welchen Bereichen abgedeckt sind. Sie benötigen zusätzliche Haftpflichtversicherungen, zum Beispiel, wenn Sie

  • Tierhalter*in sind, etwa von Hunden oder Pferden,
  • Motor- und Segelboote, Surfbretter, Flugmodelle und/oder Fahrzeuge besitzen,
  • Öltanks haben,
  • Jäger oder Bauherr sind oder
  • vermieteten oder unbebauten Grundbesitz haben.

Was ist im Schadenfall zu tun?

Melden Sie einen Schaden umgehend Ihrer privaten Haftpflichtversicherung. Keinesfalls sollten Sie vorschnell den Anspruch des oder der Geschädigten anerkennen oder Schadenersatz leisten. Stimmen Sie sich mit Ihrem Versicherer ab und warten Sie dessen Schreiben ab. Ansonsten gefährden Sie womöglich Ihren Versicherungsschutz.

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