Schutz für iPhones

Das ist die Stolen Device Protection

Sicherheit 4 min Lesedauer 17.04.2024
Schutz gestohlene Geräte

Kurz mal nicht aufgepasst oder einem Betrüger auf den Leim gegangen – schon ist das Smartphone samt aller Kontakte und Fotos futsch. Laut einer Befragung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom haben vier von zehn Handy-Besitzern und Besitzerinnen (40%) ihr Gerät schon einmal verloren. 10% der Befragten wurde es gestohlen, 5% sogar mehrmals. Interviewt wurden 1002 Menschen in Deutschland ab 16 Jahren, davon nutzten 789 ein Smartphone.

iPhone-Diebstahl: So gehen Betrüger vor

Den größten Smartphone-Marktanteil hält Apple mit dem iPhone. Kriminelle hatten es oftmals leicht, an sensible Daten zu kommen und sich per vier- oder sechsstelligem Passcode Zugang zum iPhone zu verschaffen. „Das Vorgehen der Kriminellen ist ebenso simpel wie effektiv: Sie beobachten zum Beispiel. in einer Bar, wie der Besitzer den iPhone-Code eingibt, bevor sie das Gerät dann stehlen“, erklärt Ben Schwan vom Computermagazin „Mac & i“. „Mancher Dieb tut einfach freundlich und erreicht so, dass das Opfer den Code vor seinen Augen eintippt.“

Der Passwortcode kann bei iPhones geändert werden, ohne dass das alte Passwort abgefragt wird. „Mit Kenntnis des Codes können Diebe zur Authentifizierung ein alternatives Erscheinungsbild für Face ID einrichten oder ihren Finger zu Touch ID hinzufügen“, sagt Ben Schwan. Auf diese Weise können sie sich Zugang zu manchen Online-Banking-Apps oder hinterlegten Apple-Pay-Kreditkarten verschaffen.

Was kann die Stolen Device Protection?

Um iPhones vor einem Diebstahl besser zu schützen, hat Apple ein neues Feature für gestohlene Geräte eingeführt: die „Stolen Device Protection“. Der Geräteschutz für iPhones in iOS 17.3 erhöht die Sicherheit, indem der Zugriff (etwa auf die iCloud) verweigert wird, wenn Face ID oder Touch ID fehlschlagen. Eine Authentifizierung durch einen Passcode ist nicht mehr möglich.

Konkret deckt der Schutz folgendes ab:

  • Für den Zugriff auf Passwörter & Co im iCloud-Schlüsselbund ist eine biometrische Authentifizierung mit Face ID (oder Touch ID) erforderlich.
  • Die Änderung des Apple-ID-Passworts und der Face ID ist neben der nun benötigten biometrischen Authentifizierung zusätzlich durch eine Sicherheitsverzögerung geschützt.
  • Für andere Aktionen, wie das Löschen des iPhones oder die Änderung von gespeicherten Kreditkarten (Apple Pay), ist eine biometrische Authentifizierung ebenfalls notwendig. Die Passcode-Eingabe wird blockiert.

Schutz für gestohlene Geräte: So wird der Schutz aktiviert

Laut Ben Schwan kennen viele die Geräteschutzfunktion (noch) nicht. „Und wenn, dann ist ihnen oft nicht klar, dass sie aktiviert sein muss.“

So wird der Geräteschutz fürs iPhone aktiviert:

  • In den Einstellungen zunächst „Wo ist?“ (unter Einstellungen auf den eigenen Namen klicken) aktivieren.
  • Unter „Face ID & Code“ in den Einstellungen dann „Schutz für gestohlene Geräte“ einschalten.

Achtung: Sobald sich das iPhone an einem Ort befindet, an dem man sich häufig aufhält – etwa zu Hause und im Büro – deaktiviert iOS den Schutz.

Diebstahlschutz für Google Android und Microsoft Windows

Einen vergleichbaren Schutz für gestohlene Geräte gibt es bei diesen Anbietern bisher nicht. Neben der Bildschirmsperre haben Nutzer und Nutzerinnen von Android-Smartphones die Google-Funktion "Mein Gerät finden". Damit kann das Handy über das Internet geortet werden. Das Windows-Feature "Mein Gerät suchen" ermöglicht ebenfalls eine Suche, wenn das Smartphone gestohlen oder verlorenen gegangen ist.

Was beim Smartphone-Diebstahl zu tun ist

Wem ein Smartphone gestohlen wurde, sollte schnell handeln. „Zunächst sollte der Netzbetreiber kontaktiert werden, um das Handy sperren zu lassen“, empfiehlt Parsya Baschiri von der Verbraucherzentrale (VZ) Bremen. „Zudem raten wir zu einer Anzeige bei der Polizei.“ Sie kann dann versuchen, das gestohlene Gerät zu orten.

In beiden Fällen wird die internationale Seriennummer des Smartphones, die sogenannte IMEI-Nummer (International Mobile Station Equipment Identity) benötigt. „Die Zahlenabfolge funktioniert bei allen Betriebssystemen und kann über *#06# abgerufen werden“, sagt Experte Parsya Baschiri.

Die VZ Bremen rät, die Passwörter aller Dienste, die auch über das Smartphone genutzt werden, umgehend zu ändern. Persönliche Daten und Fotos oder Videos sollten regelmäßig gesichert werden.

Gut zu wissen: Neben der Stolen Device Protection gibt es auf Mac, iPhone und iPad noch die Möglichkeit, die Geräte zu tracken („Wo ist?“) oder aus der Ferne zu löschen. Ben Schwan: „Das ist wichtig, um einen sofortigen unbefugten Zugriff zu verhindern. Und es gibt dem tatsächlichen Besitzer hoffentlich die nötige Zeit, Gegenmaßnahmen wie das Auffinden oder Löschen des Geräts über ,Wo ist?‘ zu ergreifen.“

Alles in einer App

Immer wissen, was auf Deinem Konto los ist. Und ruckzuck reagieren können. Geht ganz bequem mit der ING App.

Illustration einer Frau, die mit Koffer läuft