Führerschein: So sparst du bares Geld
Kosten senken mit optimaler Planung
Glückwunsch! Endlich ist es so weit: Du bist alt genug, um selbst ein Auto fahren zu dürfen und kannst damit deinen Aktivitätsradius deutlich erweitern. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist ein eigener Führerschein – doch der kann teuer werden. Gerade in jüngster Zeit sind die Kosten für die Fahrerlaubnis, die sich aus den Leistungen der Fahrschule sowie den amtlich festgesetzten Prüfgebühren zusammensetzen, stark gestiegen.
So gingen die Führerscheinpreise allein von 2020 bis 2023 um gut 30% in die Höhe – das zeigen aktuelle Berechnungen des Statistischen Bundesamtes. Zuletzt kostete ein Auto-Führerschein laut ADAC zwischen 2.100 und 4.400 Euro; die Bundesvereinigung der Fahrlehrerverbände geht von 2.800 bis 3.500 Euro aus. Auf dem Land ist es meist ein bisschen günstiger, denn dort sind die Verkehrsverhältnisse in der Regel übersichtlicher als in der Stadt.
Die gute Nachricht ist: Zumindest zum Teil hast du die Kosten für deine Fahrausbildung und -prüfung selbst in der Hand. Denn mit der richtigen Strategie und Vorbereitung lassen sich viele unnötige Ausgaben vermeiden.
Bereite dich gründlich vor
Wie bei einer Klassenarbeit gilt auch bei der theoretischen und praktischen Führerscheinprüfung: Eine gute Vorbereitung ist das A und O – mit dem Unterschied, dass du dafür in der Fahrschule in barer Münze belohnt wirst. „Mit guter Planung, viel Übung und ausreichend Zeit steigen die Chancen, die Prüfung auch im ersten Anlauf zu bestehen, ohne dass eine zusätzliche Prüfgebühr fällig wird“, sagt Jeannine Ulm, Pressereferentin beim ACE Auto Club Europa e.V.
Praktische Erfahrungen außerhalb der Fahrschule kannst du darüber hinaus auf speziellen Verkehrsübungsplätzen sammeln, auf denen Fahranfängerinnen und Fahranfänger mit erfahrenen Fahrern in privaten Pkw üben können, empfiehlt Fani Zaneta, Referentin Fahrerlaubnis, Fahreignung und Verkehrssicherheit beim TÜV-Verband e.V.: „Insbesondere das Ein- und Ausparken lässt sich dort sehr gut und ausgiebig wiederholen, bis man es sicher beherrscht.“
Was brauchst du wirklich?
Bevor du mit der Fahrschule startest, solltest du dir genau überlegen, welche Arten von Führerschein du benötigst. Reicht ein einfacher Autoführerschein aus? Oder möchtest du später auch mit Anhängern unterwegs sein? Wie ist es mit Mopeds, Motorrädern oder sogar Lkw? Möchtest du nur Automatik fahren, oder auch Autos mit manueller Schaltung? Wenn du diese und ähnliche Fragen im Voraus klärst, kannst du nachträgliche, womöglich kostspielige Änderungen vermeiden.
Ein Beispiel: Wenn du später ausschließlich Automatikfahrzeuge fahren möchtest, kannst du dich in der Fahrschule nur an einem Auto mit automatischer Schaltung ausbilden lassen und dir Fahrstunden für das Erlernen des manuellen Schaltens sparen. Doch Vorsicht – bei der Fahrzeugwahl bis du damit später eingeschränkt, sagt ACE-Sprecherin Ulm: „Wer dies erst nachträglich ändern möchte, muss 10 Stunden auf einem Schaltwagen nachweisen, um die Beschränkung ‚nur Automatik‘ wieder zu ändern – das kostet dann insgesamt mehr.“
Systematisches Führerscheinsparen
Indem du schon früh anfängst, systematisch Geld beiseitezulegen, kannst du die durchgehende Finanzierung deines Führerscheins von vorneherein sicherstellen. Denn: „Zu große Pausen zwischen den Fahrstunden können den Lernerfolg beeinträchtigen und zusätzliche Sondierungsfahrten nötig machen,“ warnt Jeannine Ulm. Hier sind einige Spar-Tipps:
- Teilzeit- oder Ferienarbeit: Verdiene dir in deiner freien Zeit Geld in der Gastronomie, als Nachhilfelehrender oder in einem Geschäft dazu.
- Digitale Nebenjobs: Mit digitalen Skills wie Programmieren, Social Media oder Grafikdesign kannst du über Online-Plattformen als Freelancer Aufträge erledigen.
- Sparen im Alltag: Viele kleine Veränderungen können sich zu einem großen Ergebnis summieren: Verzichte auf den täglichen Coffee-to-go oder das Fast-Food-Mittagessen und lege das gesparte Geld gezielt für deinen Führerschein zur Seite.
- Finanz-Apps nutzen: Mit Apps, die dir helfen, dein Geld zu verwalten und deine Ausgaben im Blick zu behalten, kannst du dir ein Sparziel für den Führerschein setzen und automatisch kleine Beträge auf dein Konto überweisen lassen.
Rabattaktionen prüfen
Unseriöse Lockangebote können im Nachhinein teuer werden. Der ACE empfiehlt deshalb, Rabattaktionen genau zu prüfen und von Anfang an Preise, Angebote und AGBs verschiedener Fahrschulen kritisch miteinander zu vergleichen. Grundsätzlich solltest du dich eher für eine Fahrschule entscheiden, die einen günstigeren Preis pro Fahrstunde verlangt als für eine mit einer niedrigeren Grundgebühr – schließlich musst du diese nur einmal bezahlen.
„Eine gute Fahrschule bietet regelmäßige Einschätzungen des Lernstands an und erstellt auf dieser Grundlage einen individuellen Ausbildungsplan für ihre Schülerinnen“, ergänzt Fani Zaneta vom TÜV-Verband. Hör dich bei Freunden und Bekannten um – persönliche Empfehlungen sind oft bares Geld wert.
Übrigens: Einige Fahrschulen bieten auch Kombi-Angebote an. Diese beinhalten den Sehtest und den Erste-Hilfe-Kurs – das kann dir neben Geld auch Zeit sparen.