Geldgeschenke für Kinder

Wenn der Weihnachtsmann einen Sparplan bringt

Geldanlage 5 min Lesedauer 28.12.2022
Sparplan Weihnachten

Es muss nicht immer Spielzeug, ein Fahrrad oder ein Tablet sein. Unter dem Weihnachtsbaum kann für ein Kind auch Geld als Präsent liegen - in bar, als Sparplan oder als Sparbuch. Fantasielos ist das nicht, im Gegenteil!

Wenn der Weihnachtsmann einen Sparplan bringt

Ein Weihnachtsgeschenk für das (Paten)-Kind, Enkel, Nichten oder Neffen - an Geld, einen Aktiensparplan oder ein Tagesgeldkonto denkt dabei nicht jeder zuerst. Vor allem dann, wenn das zu beschenkende Kind noch klein ist. Dabei haben solche Präsente durchaus Charme. Womöglich hat das Mädchen oder der Junge einen großen Wunsch und spart für das ersehnte Mountainbike, die Geige oder das Hochbett mit Rutsche. Dann rückt das Kind mit dem Geldgeschenk unterm Weihnachtsbaum seinem Sparziel wieder ein Stück näher.

Wichtig: Oma, Opa, (Paten-)Tante oder Onkel sollten sich vorher unbedingt mit den Eltern absprechen, rät Alexandra Langmeyer vom Deutschen Jugendinstitut in München. Stehen Mutter oder Vater der Idee kritisch gegenüber, dann sollte man das akzeptieren und sich ein anderes Präsent für den Gabentisch überlegen.

Wenn es Bargeld sein soll

Oftmals haben Eltern aber keine Einwände gegen ein Geldgeschenk, auch nicht gegen Bargeld. Dann stehen die Schenkenden vor der Frage, wie hoch der Betrag sein sollte. „Pauschale Lösungen gibt es nicht“, betont Langmeyer. Es kommt – neben der Absprache mit den Eltern - darauf an, wie viel man ausgeben kann und möchte.

Zinsaufschläge oder Bonuszahlungen beim Tagesgeldkonto

Oder soll es doch lieber das Tagesgeldkonto sein? Auch das eignet sich gut als Weihnachtspräsent für Mädchen und Jungen. Auf das Sparkonto kann der oder die Schenkende schon eine erste Einzahlung tätigen, auf die später weitere folgen – etwa aus Anlass des Geburtstages, der Kommunion oder der Konfirmation des Kindes. „Wer als Schenkender in Aussicht stellt, dass das Kind ab seinem 18. Geburtstag frei über das Geld verfügen kann, schenkt etwas, was wirklich nachhaltig ist“, so Langmeyer.

Mit Sparplan ein Vermögen aufbauen

Bargeld zu verschenken ist eine Variante. Eine andere: ein Sparplan. Wenn Sie jetzt denken, dass das Unsummen verschlingt, liegen Sie falsch. „Selbst mit kleinen monatlichen Beträgen von etwa 25 Euro lässt sich langfristig ein Vermögen aufbauen“, sagt Dirk Stein vom Bundesverband deutscher Banken. Damit kann das Kind eines Tages die erste Wohnung, das erste Auto oder eine ausgedehnte Reise finanzieren.

Beim Geldanlegen gibt es ganz klassische Optionen. Zum Beispiel die verzinste Festgeldanlage. Solche Finanzprodukte sind schon mit Laufzeiten von zwölf Monaten zu haben. Eine andere Geschenk-Variante sind Banksparpläne. Der Nachteil in beiden Fällen: Die Zinsen sind im Vergleich eher mau.

Aber es gibt auch Geldanlagen, bei denen üppigere Renditen möglich sind:

Wertpapier-Sparpläne: Auch ein solches Anlageprodukt kann sich rechnen – vorausgesetzt, es ist auf ein möglichst langfristiges Sparen angelegt. Bei dieser Variante bietet es sich an, auf Fonds- oder ETF-Sparpläne zu setzen, um in die Breite des Kapitalmarktes zu investieren. Bei beiden Varianten sind gute Renditen möglich. Je länger die Laufzeit, umso mehr Rendite kann sich ergeben, sagt eine Faustregel. Sparer und Sparerinnen können ohne Probleme mit ihren monatlichen Sparraten aussetzen, wenn sie mal gerade nicht so gut bei Kasse sind oder Anteile verkaufen. Zusätzliche Kosten entstehen dadurch nicht. Das Kürzel ETF bedeutet Exchange Traded Funds – über die Börse gehandelte Fonds. „Bei ETF-Sparplänen fallen deutlich geringere Kosten als bei Fonds-Sparplänen an“, erklärt Stein.

Egal, für welche Variante Sie sich entscheiden: Ein Finanzprodukt als Präsent hat zwei Vorteile. Erstens wird kontinuierlich Vermögen aufgebaut. Und zweitens: „Das Kind wird durch das Geschenk an die Finanzwelt herangeführt und lernt den Umgang mit Geld“, so Stein. Je früher, desto besser.

Risiken abwägen

Bedenken Sie: Den guten Renditechancen von Wertpapier-Sparplänen steht generell ein höheres Risiko gegenüber. Denn bei Sparplänen sind, wie bei jedem Wertpapier-Geschäft, Kursschwankungen möglich. Das bedeutet: Die Rendite ist nicht garantiert – ein in der Vergangenheit gut gelaufener Wert wirft nicht zwingend auch in der Zukunft gute Renditen ab.

So bringen Sie einen Sparplan für ein Kind auf den Weg

Eröffnen Sie bei einem Geldinstitut Ihrer Wahl ein Depot für das Kind.

Achtung: Bei einigen Banken, etwa bei uns, können nur Eltern – und nicht Paten oder Großeltern – ein Depot für ein Kind eröffnen.

Suchen Sie sich dann einen passenden Sparplan aus. Für Minderjährige ist die Depotführung bei uns kostenfrei.

Wichtig: Das Geld gehört ausschließlich dem Kind, falls in dessen Namen gespart wird. Auch bei Minderjährigen sind Eltern nicht berechtigt, über das Kinderdepot zu verfügen als wenn es ihnen gehören würde. Sobald der Nachwuchs 18 Jahre alt wird, kann er oder sie über das Geld nach Belieben verfügen.

Steuerfreibeträge locken

Für einen Sparplan kann ein Kind einen eigenen Freistellungsauftrag nutzen – vorausgesetzt, das Depot läuft auf den Namen des Kindes. „Eltern müssen diesen Freistellungsauftrag für Kinder bei der Bank in die Wege leiten, da Minderjährige noch nicht voll geschäftsfähig sind“, erklärt Stein.

Wenn Kinder kein eigenes Einkommen haben, fallen auf Erträge aus dem Kinderdepot keine Steuern an. Ebenfalls keine Abgaben fallen auf Erträge an, die nicht über den Grundfreibetrag pro Kind liegen. Ab 2023 beträgt dieser Grundfreibetrag 10.908 Euro, 2024 soll er auf 11.472 Euro gesteigert werden. Damit die depotführende Bank auf den Steuerabzug verzichten darf, muss dieser eine auf das Kind lautende Nichtveranlagungsbescheinigung (NVB) vorliegen. Diese kann für das Kind von den Eltern beim zuständigen Finanzamt beantragt werden. Dieses prüft dann die genannten Freibeträge und erteilt dann ggf. die NVB.

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