Sparziele festlegen und ansteuern: So gehen Sie am besten vor

Finanzwissen 4 min Lesedauer 29.09.2023
Mann fährt Fahrrad zu seinem Ziel

Geld beiseitelegen für später – vielen fällt das schwer. Doch es gibt Wege, sich selbst zu motivieren. Konkrete Sparziele vor Augen zu haben, kann helfen. Dabei lassen sich kurzfristige, mittelfristige und langfristige Sparziele durchaus unter einen Hut bekommen.

Wichtig: Bevor man konkrete Sparziele festlegt, sollten unbedingt mögliche Schulden abgebaut werden. Denn Schulden vergrößern sich mit der Zeit und können sämtliche Ersparnisse wieder aufzehren.

Inhaltsverzeichnis
  1. Was sind langfristige, mittelfristige und kurzfristige Sparziele?
  2. Das sind die wichtigsten Sparziele
  3. Wie erreiche ich meine Sparziele?
  4. Sparziele erreichen – auch mit kleinen monatlichen Summen ist das machbar

Was sind langfristige, mittelfristige und kurzfristige Sparziele?

Langfristige Sparziele haben „den Charakter einer Investition in die Zukunft“, sagt Ralf Scherfling von der Verbraucherzentrale NRW in Düsseldorf. Dabei wird häufig über einen Zeitraum von weit über zehn Jahren Geld beiseitegelegt, etwa für

  • Altersvorsorge,
  • die Ausbildung der Kinder,
  • den Erwerb von Wohneigentum.

Mittelfristige Sparziele haben oft einen Zeithorizont zwischen drei und fünf Jahren. Dabei sparen viele etwa für

  • ein neues Auto,
  • die Renovierung der Wohnung,
  • eine neue Küche.

Bei kurzfristigen Sparzielen wird zumeist ein Jahr gespart – je nach Einkommen kann die Sparphase auch deutlich kürzer sein. Solche Sparziele sind zum Beispiel

  • ein neues Handy,
  • ein Fahrrad fürs Kind,
  • Urlaub.

Das sind die wichtigsten Sparziele

Welche Sparziele wichtig sind und welche nicht, hängt von den individuellen Wünschen und Präferenzen ab. Einige würden beispielsweise gerne Wohneigentum erwerben, andere sind überzeugte Mieter*innen. Zwei Sparziele jedoch sollten alle im Blick haben:

  • Notgroschen: „Jeder Mensch sollte einen Notgroschen für unvorhergesehene Ausgaben haben, der jederzeit verfügbar ist“, sagt Ralf Scherfling. Damit ist man finanziell gewappnet, falls etwa die Waschmaschine oder das Auto zu reparieren sind. Für solche und andere Fälle ist es von Vorteil, zwei bis drei Monatsgehälter auf einem Tagesgeldkonto zu parken.
  • Altersvorsorge: Die gesetzliche Rente allein ermöglicht es in den meisten Fällen nicht, den Lebensstandard auch im Alter zu halten. Daher sollte man frühzeitig prüfen, ob man für später finanziell gut aufgestellt ist. Es gibt viele Möglichkeiten, fürs Alter zu sparen. Eine Beratung bieten zum Beispiel die Verbraucherzentrale oder die Rentenversicherung an. Letztere informiert auch über Fördermöglichkeiten.

Übrigens: Manche bilden über den Notgroschen hinaus finanzielle Rücklagen, die nicht für einen bestimmten Zweck vorgesehen sind. „Grund hierfür kann der Wunsch nach mehr Flexibilität oder auch Sorge wegen Unsicherheit in Krisenzeiten sein“, erklärt Verbraucherschützer Scherfling. Bei diesen Rücklagen ist es sinnvoll, sie nicht etwa auf dem Girokonto zu belassen, sondern das Geld anzulegen. Möchte man flexibel darauf zugreifen können, kann sich ein Tagesgeldkonto eignen. Wenn das Geld auch ein paar Jahre entbehrt werden kann, könnte ein Sparbrief eine gute Lösung sein.

Wie erreiche ich meine Sparziele?

Wer seine Sparziele erreichen möchte, sollte zunächst überlegen, welche davon Priorität haben. Dabei hilft es, eine Bestandsaufnahme der Einnahmen und Ausgaben zu machen und zu prüfen, wieviel Geld für bestimmte Ziele zur Verfügung steht. Manchmal lässt sich so auch Einsparpotenzial auf der Ausgabenseite identifizieren.

Nun kann ausgelotet werden, über welche freie monatliche Liquidität man verfügt. Eine Einteilung des monatlichen Einkommens nach der 50/30/20-Regel kann Orientierung bieten. Demnach werden 20% des Einkommens fürs Sparen genutzt.

Anschließend wird jeweils ein Teil der Summe den kurzfristigen, mittelfristigen und langfristigen Sparzielen zugeordnet – ein Teil also etwa für den Urlaub, ein weiterer für die Wohnungsrenovierung und ein dritter Teil für die Altersvorsorge. Das geht zum Beispiel mit Hilfe mehrerer Extra-Konten für verschiedene Ziele oder die Aufteilung auf verschiedene Anlagemöglichkeiten mit unterschiedlichen Laufzeiten – neben dem Tagesgeldkonto also z.B. ein Sparbrief oder auch ein Wertpapier-Depot.

Sparziele erreichen – auch mit kleinen monatlichen Summen ist das machbar

Es gibt kein Patentrezept zum Erreichen von Sparzielen. Denn neben den unterschiedlichen Zielen spielen auch der Zeithorizont und die eigene Risikopräferenz eine Rolle.

Generell gilt: Je wichtiger ein Sparziel ist, desto mehr Zeit sollte man sich nehmen, um sich zu informieren und verschiedene Angebote miteinander zu vergleichen. Viele Sparziele lassen sich auch schon mit kleinen monatlichen Summen erreichen. Wichtig ist, die eigene Strategie regelmäßig zu überprüfen und sie bei Bedarf anzupassen.

 

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