Die Meinung unserer Kund*innen zu staatlicher Preiskontrolle

ING Kundenumfrage #10/2022

Wirtschaftsumfragen 3 min Lesedauer 09.11.2022
Staatliche Preiskontrolle

Die Bundesregierung bereitet die Umsetzung der geplanten Preisbremse für Strom und Gas vor – und dürfte damit den Geschmack der ING-Kunden treffen: In unserer September-Umfrage hielt eine Mehrheit einen solchen Preisdeckel für die beste Möglichkeit, Haushalte im Hinblick auf die gestiegenen Energiekosten zu entlasten. Grund genug für uns, einmal genauer hinzusehen. Wir wollten wissen: Für welche anderen Güter aus dem Bereich der Lebenshaltungskosten würden sich unsere Kunden angesichts des derzeitigen Preisniveaus ebenfalls wünschen, dass Preise staatlich gedeckelt werden?

Das sagen unsere Kundinnen und Kunden

Staatliche Preiskontrolle
Befragungszeitraum: 19. Oktober bis 25. Oktober 2022; 1.160 Kund*innen

Dabei steht ein Preisdeckel für Strom, Gas oder andere Formen von Wohnenergie bei unseren Kunden weiterhin hoch im Kurs: Vier von fünf Befragten befürworten in unserer nicht repräsentativen Umfrage eine staatliche Deckelung der Preise in diesem Bereich. Nicht ganz die Hälfte spricht sich für eine Deckelung von Benzinpreisen aus; gut ein Drittel bzw. ein Viertel sind es bei Lebensmitteln und Mieten. Nur rund jeder achte ING-Kunde vertritt auch in schwierigen Zeiten weiterhin die reine Lehre von den freien Kräften des Marktes.

Und wenn sich Konjunktur und Preise in der (hoffentlich nicht allzu fernen) Zukunft wieder stabilisiert haben? Auch dann sprächen sich immer noch zwei Drittel für eine Preisregulierung in mindestens einem der genannten Bereiche aus. Ein Preisdeckel für Wohnenergie hätte weiterhin eine Mehrheit; in allen Bereichen mit Ausnahme der Mieten fällt die Zustimmung aber geringer aus als in der aktuellen Situation.

Wie bei vielen staatlichen Eingriffen in die Wirtschaft steckt der Teufel im Detail, genauer gesagt in der Umsetzung: Wer sollte denn die Preise für eine solche Deckelung überhaupt festlegen? Ein knappes Drittel unserer Kunden hält den „Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung“, umgangssprachlich auch als die „Wirtschaftsweisen“ bekannt, für die richtige Instanz. Anderen existierenden Institutionen wird hier offenbar nicht so recht vertraut.

Und wer zahlt die Zeche? Die Versorger und Supermärkte, von denen wir Energie und Lebensmittel beziehen, sehen sich ja ebenfalls gestiegenen Einkaufspreisen gegenüber und könnten mit gedeckelten Endpreisen womöglich gar nicht mehr profitabel wirtschaften. Eine deutliche Mehrheit sieht hier den Staat in der Pflicht: Rund die Hälfte meint, er solle in diesen Fällen einfach selbst einspringen; ein Drittel hielte es für sinnvoller, wenn er stattdessen die Anbieter der Güter für entgangene Gewinne entschädigte.

Autor: Carsten Brzeski

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