Erfolgreich investieren: Starke Aktien erkennen und nutzen
Eine Analyse von Thomas Behnke, Busch und Partner| Werbemitteilung
Nach dem chinesischen Kalender ist der Jahreswechsel am 10. Februar: Das Jahr des Drachen beginnt. Der Drache gilt als Glücksbringer. Er symbolisiert Kraft und Stärke. Stehen die Aktienmärkte im Jahr 2024 also unter einem guten Stern? Natürlich lässt sich diese Frage nicht beantworten, denn eine Kristallkugel für die Börse gibt es nicht. Aber Stärke ist ein Ansatzpunkt, den Anlegende bei ihren eigenen Handels- und Anlageentscheidungen berücksichtigen können.
In jeder Marktphase an den Aktienmärkten gibt es Branchen und Einzelwerte, die sich durch eine bessere Performance von der breiten Masse abheben. Nehmen wir das Börsenjahr 2023: An den US-Börsen standen vor allem die „glorreichen Sieben“ im Fokus der Anlegenden – also die Börsenschwergewichte Apple, Microsoft, Amazon, NVIDIA, Tesla, Alphabet und Meta Platforms. Und auch der Technologiesektor insgesamt legte kräftig zu. Einige Aktien erreichten sogar neue Allzeithochs. Solche Entwicklungen können ein Signal dafür sein, wohin das wirklich „große“ Geld fließt, wo also auch Großanleger wie Fondsgesellschaften im großen Stil investieren. Nur wenn diese viel Kapital in einzelnen Werten anlegen, können deren Kurse deutlich steigen. Dies gilt umso mehr für Aktien mit besonders hoher Marktkapitalisierung. Bei der Suche nach Anlagemöglichkeiten können starke Aktien daher Anhaltspunkte für das eigene Handeln an der Börse liefern.
Stärke finden, ist nicht schwer
Starke Branchen oder Einzelaktien zu finden, ist kein Hexenwerk. Einfache Ansatzpunkte sind zum Beispiel neue 52-Wochen-Hochs oder frische Rekorde. Denn das bedeutet nichts anderes, als dass die Kurse zuletzt gut gelaufen sein müssen. Solche Hochs lassen sich im Chart auch ohne tiefere technische Analyse gut erkennen. So lässt sich im Ein-Jahres-Chart auf der ING-Website leicht feststellen, an welcher Stelle sich der aktuelle Kurs im Vergleich zur Entwicklung der letzten 12 Monate befindet. Der Maximum-Chart zeigt wiederum die gesamte Kurshistorie, in der man das bisherige Allzeithoch erkennen und mit dem aktuellen Kursstand vergleichen kann.
Keine Angst vor neuen Hochs
Anlegerinnen und Anleger tun sich jedoch oft schwer mit neuen Höchstständen. Sind sie investiert, fürchten sie Rückschläge, die eventuell bereits aufgelaufene Buchgewinne zunichtemachen könnten. Wer nicht investiert ist, findet Aktien auf Rekordniveau oft zu teuer. Angst vor Rekordkursen muss man aber nicht haben. Im Gegenteil: Es gibt plausible Argumente dafür, dass Aktien mit neuen Rekordständen oder auf 52-Wochen-Hochs eine hohe Wahrscheinlichkeit für weitere Kurssteigerungen haben.
Börse ist Psychologie
Dazu muss man sich in das Denken und Fühlen der Marktteilnehmer hineinversetzen. Die Psychologie spielt an der Börse eine nicht zu unterschätzende Rolle. Steht eine Aktie auf einem Allzeithoch, ist zu diesem Zeitpunkt jeder im Gewinn, egal wann und zu welchem Kurs er gekauft hat. Diese Gruppe der bereits investierten Anleger hat also keinen zwingenden Handlungsdruck, zu verkaufen. Wer hingegen nicht investiert ist, kann dem Gefühl „Fear of missing out“ (FOMO) unterliegen. Das Gefühl beschreibt die Angst, etwas zu verpassen. Dieses Phänomen ist beispielsweise an der Börse häufig anzutreffen, wenn Anleger bei stark steigenden Kursen nicht dabei sind. Diese Gruppe könnte dann den Druck verspüren, zu investieren, und somit potenziell auf der Käuferseite stehen, was den Kurs weiter nach oben treiben könnte. Gleiches gilt für Marktteilnehmer, die „short“ positioniert sind, also auf fallende Kursnotierungen setzen. Bei steigenden Kursen könnte diese Gruppe zunehmend in Zugzwang geraten, ihre Position zu schließen. Sie müssen daher gegebenenfalls als Käufer aktiv werden, um nicht weiter in die Verlustzone zu rutschen.
Starke Aktien für Trendfolgestrategien
Aus dieser Gefühlslage und Ergebnissituation der einzelnen Anlegergruppen ergibt sich bei starken Märkten und Aktien ein gutes Chance-Risiko-Verhältnis für Handels- und Investmentansätze, die von weiter steigenden Kursen profitieren. Für starke Aktien können daher insbesondere Trendfolgestrategien interessant sein. Diese können beispielsweise auf gleitenden Durchschnitten, anderen Indikatoren oder charttechnischen Methoden basieren. Allen gemeinsam ist, dass die Signale nur in Richtung des erkannten Trends relevant sind. Hinter trendfolgenden Ansätzen steht die Grundannahme, dass ein etablierter Trend eher fortgesetzt als beendet wird. Die Definition des aktuellen Trends ist daher Voraussetzung für die Umsetzung einer Trendfolgestrategie. Hier kommen wieder die starken Aktien ins Spiel. Werte, die am oder auf dem Allzeit- oder 52-Wochen-Hoch notieren, weisen in der Regel Aufwärtstrends auf – also Kursverläufe mit steigenden Hochs und steigenden Tiefs.
Oft hohe Bewertung
Allerdings gilt auch hier, dass Stärke keine Garantie für steigende Kurse ist, weshalb auch bei diesem Ansatz ein gezieltes Positions- und Risikomanagement unerlässlich ist. Zudem ist zu beachten, dass starke Aktien auch Nachteile haben: Steigende Kurse über einen längeren Zeitraum gehen in der Regel mit einer höheren Bewertung an der Börse einher. Trendstarke Aktien, die neue Höchststände erreichen, weisen daher häufig entsprechend hohe Bewertungskennzahlen wie das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) und das Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV) auf. Fundamentale Bewertungsansätze und -methoden sind daher für starke Aktien weniger geeignet.
NVIDIA im Aufwärtstrend
Ein Beispiel für eine zuletzt starke Aktie mit vergleichsweise hoher Bewertung ist NVIDIA. Das US-amerikanische Unternehmen ist einer der führenden Entwickler von Grafikprozessoren und Chipsätzen für PCs, Server, Spielekonsolen und Hochleistungsrechner. Mit seinen Produkten und Dienstleistungen bedient NVIDIA u. a. den zukunftsträchtigen Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI). Hier werden derzeit viele Anwendungen entwickelt, die von der Spracherkennung über die medizinische Bildgebung bis hin zur Optimierung und weitgehenden Automatisierung von betrieblichen Prozessen reichen. Grundvoraussetzung für den Einsatz von KI ist eine hohe Rechenleistung, um die enormen Datenmengen in komplexen Berechnungen zu verarbeiten. Hier hat sich NVIDIA mit Hard- und Software positioniert. Die auch damit verbundenen Wachstumsperspektiven spiegeln sich an der Börse in einem Aufwärtstrend mit zuletzt neuen Kursrekorden wider.
Über den Tellerrand hinausschauen
Beispiele für Stärke am deutschen Aktienmarkt waren zuletzt SAP und ATOSS Software, die ebenfalls neue Allzeithochs erreichten. Bei der Auswahl potenzieller Handelskandidaten lässt sich das Stärkekonzept aber nicht nur auf Einzelwerte anwenden, sondern auch auf Länder- und Branchenindizes sowie grundsätzlich auf alle Anlageklassen. So erreichten beispielsweise der S&P 500, der NASDAQ-100 und der Technology Select Sector Index im Januar neue Höchststände. Strategien auf diese Kursbarometer lassen sich mit ETFs, Zertifikaten und Hebelprodukten umsetzen. Da das Stärkekonzept auf alle Anlageklassen anwendbar ist, kann es sich auch zur Diversifikation des eigenen Depots eignen, indem es Anlegerinnen und Anlegern einen einfachen Ansatz bietet, über den eigenen Tellerrand hinauszublicken. Denn die Finanzmärkte im Allgemeinen lassen sich relativ einfach nach neuen Rekorden oder 52-Wochen-Hochs absuchen. Und das funktioniert nicht nur im Jahr des Drachen.
Investment-Beispiele:
Name | ISIN |
Aktueller Kurs | KGV* (2024) |
Gewinn/Aktie (2024**) |
Dividende (2024**) |
Dividendenrendite (2024**) |
ATOSS Software | DE0005104400 | 243,50 EUR |
54,7 |
4,45 EUR |
3,37 EUR |
1,38 % |
US67066G1040 |
607,20 EUR |
53,8 |
11,28 EUR |
0,15 EUR |
0,02 % |
|
DE0007164600 |
163,64 EUR |
35,8 |
4,57 EUR |
2,17 EUR |
1,33 % |
|
IE00B53SZB19 |
929,00 EUR |
- |
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- |
|
IE00BMTX1Y45 |
7,45 EUR |
- |
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|
SPDR S&P U.S. Technology Select Sector ETF | IE00BWBXM948 | 97,52 EUR |
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*KGV: Kurs-Gewinn-Verhältnis; ** Prognose; Fremdwährungen umgerechnet in Euro (EUR/USD 1,0883 USD); Stand: 02.02.2024