Stipendium – clevere Studienfinanzierung

Nicht nur für Begabte

Studium-Ausbildung 4 min Lesedauer 15.01.2025
Stipendium

Die Studienzeit ist für viele eine aufregende, aber auch finanziell herausfordernde Lebensphase. Auch wenn es an den staatlichen Hochschulen in Deutschland keine allgemeinen Studiengebühren gibt, fallen doch hohe (Lebenshaltungs-) Kosten an. Was ein Studium genau kostet, hängt von verschiedenen Faktoren ab, zum Beispiel von der Wohnform (WG oder eigene Wohnung?) oder der Studiendauer (Bachelor oder Master? Einen Anhaltspunkt gibt die "Düsseldorfer Tabelle 2025" – nach ihr beträgt der angemessene Unterhalt für Studierende, die nicht mehr bei den Eltern zu Hause wohnen, monatlich 990 Euro.

Für die Studienfinanzierung gibt es mehrere Möglichkeiten. Eine davon ist das Stipendium.

Was ist ein Stipendium?

Ein Stipendium ist eine finanzielle Unterstützung, die Studierende und Promovierende erhalten können, ohne diese zurückzahlen zu müssen. Stipendien werden etwa von Stiftungen, Unternehmen, Hochschulen oder staatlichen Institutionen angeboten. Die Höhe und Art der Förderung variieren je nach Programm.

Trotz zahlreicher Stipendienmöglichkeiten sind viele Studierende unsicher, ob sie überhaupt für ein Stipendium infrage kommen. Es lohnt sich jedoch, Überzeugungen wie „Ich bin nicht gut genug“ zu hinterfragen. Mit der richtigen Vorbereitung und Unterstützung stehen die Chancen oft besser, als man denkt.

Wie hoch fallen Stipendien aus?

Die Höhe eines Stipendiums hängt vom Anbieter und der Art der Förderung ab. Die monatlichen Fördersummen können zwischen 300 und 1.400 Euro betragen. Daneben bieten viele Stipendienprogramme zusätzliche Leistungen wie Reisekostenzuschüsse, Zugang zu Netzwerken oder spezielle Seminare.

Welche Stipendienarten gibt es?

Die verschiedenen Stipendien lassen sich in drei Gruppen unterteilen:

  1. Leistungsstipendien: Diese Förderprogramme richten sich an besonders leistungsstarke Studierende.
  2. Bedarfsorientierte Stipendien: Durch sie sollen Studierende aus einkommensschwächeren Familien zu unterstützt werden.
  3. Förderung spezieller Zielgruppen: Manche Stipendien sind für besondere Gruppen gedacht, wie internationale Studierende, alleinerziehende Eltern oder Menschen mit Behinderungen. Daneben gibt es Stipendien, die sich an junge Menschen richten, die sich sozial, politisch oder gesellschaftlich besonders engagieren.

Eine Alternative zu klassischen Stipendien sind Bildungsfonds, bei denen Studierende während des Studiums finanziell unterstützt werden und diese Mittel später einkommensabhängig zurückzahlen.

Wie findet man das passende Stipendium?

Das Angebot an Stipendien ist groß und scheint auf den ersten Blick unübersichtlich. Um das richtige zu finden, ist es hilfreich, nach diesen Punkten vorzugehen:

  • Recherche-Plattformen nutzen: Webseiten wie Stipendienlotse oder MyStipendium bieten Übersichten zu verschiedenen Förderprogrammen. Bei der Stiftung der Deutschen Wirtschaft können Sie auch einen Stipendium-O-Mat nutzen.
  • Große Stipendienanbieter prüfen: Auf der Website Studis Online finden Sie einen Überblick zu den großen 13 Studienförderwerken:

 

  • Hochschulen und Universitäten checken: Viele Hochschulen bieten selbst Stipendien oder haben Kooperationen mit Stipendiengebern. Informationen gibt es auf den Webseiten der jeweiligen Hochschulen.
  • Stipendienberatung in Anspruch nehmen: Viele Beratungsstellen helfen bei der Auswahl und Bewerbung, zum Beispiel das Deutsche Studentenwerk, Begabtenförderungswerke oder auch Universitäten und Hochschulen selbst.

Tipps für die Stipendienbewerbung

Die Bewerbung für ein Stipendium erfordert Sorgfalt und Engagement. Folgende Punkte sind besonders wichtig:

  1. Rechtzeitige Vorbereitung: Informieren Sie sich frühzeitig über die Fristen und Anforderungen des gewählten Programms. Sie sollten für den gesamten Prozess etwa ein Jahr veranschlagen.
  2. Individuelles Motivationsschreiben: Hier können Sie mit Ihrer Persönlichkeit und Ihrem Engagement punkten. Anregungen für überzeugende Motivationsschreiben finden Sie hier.
  3. Gutachten und Referenzen einholen: Auch wenn Sie nicht explizit gefordert sind, können Empfehlungen hilfreich sein.

Vollständige Unterlagen: Wenn Sie alles beisammenhaben, prüfen Sie in einem letzten Check noch einmal genau, ob Ihre Unterlagen wirklich vollständig und im geforderten Format vorliegen. Denn nichts ist ärgerlicher, als aufgrund eines Formfehlers

Vorteile eines Stipendiums

Neben dem großen Vorteil, dass das Geld nicht zurückgezahlt werden muss, bietet ein Stipendium oft auch Zugang zu Netzwerken, Seminaren oder Mentoring-Angeboten. Besonders im Bereich der Begabtenförderung können Studierende von diesen Zusatzangeboten profitieren und wichtige Kontakte knüpfen.

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