Warum ist ein Tagesgeldkonto sinnvoll?
Was Sie über Tagesgeld wissen sollten
Sicher und gleichzeitig rentabel: So wünschen sich viele Menschen ihre Geldanlage. Das zu erreichen, ist jedoch in der jetzigen Zeit mit ihren zahlreichen Krisen und hoher Inflation besonders herausfordernd. Also wohin mit dem Geld, damit es am Ende nicht ganz wertlos wird?
Für wen ein Tagesgeldkonto geeignet ist
Tagesgeld kommt für alle in Frage, die Wert auf eine sichere, konservative Anlage ihres Geldes legen. Sie können es auf einem Guthabenkonto bei einer Bank ohne feste Laufzeit parken. Das ist von Vorteil für diejenigen, die eher kurzfristig anlegen, aber auch schnell und jederzeit auf ihr Erspartes zugreifen können möchten – zum Beispiel, um im Haushalt etwas zu reparieren oder eine neue Waschmaschine anzuschaffen. Guthaben auf Tagesgeldkonten sind, anders als etwa bei einem Spar- oder Festgeldkonto, jederzeit ohne Kündigungsfrist verfügbar. Gleichzeitig ist das Geld auf dem Tagesgeldkonto sicherer als dem Girokonto.
Wichtig zu wissen: Da Tagesgeldkonten nicht zum Zahlungsverkehr zugelassen sind, benötigen Sie für Ein- und Auszahlungen ein Referenzkonto – in der Regel ist das Ihr Girokonto. Der gewünschte Betrag lässt sich leicht und in Echtzeit auf dieses übertragen und von dort aus weiterleiten. In der Regel können Sie so täglich über Ihr Geld verfügen.
Mit Tagesgeld Zinsen kassieren
Keine Frage, ein Girokonto ist optimal für den täglichen Zahlungsverkehr. Statt jedoch auf einem solchen Konto oder im Sparschwein unverzinst zu sparen, können Sie dafür besser ein Tagesgeldkonto nutzen. Es bietet, anders als etwa Festgeld, üblicherweise variable Zinssätze. Diese hängen normalerweise von den Geldmarktbedingungen ab und können sich jederzeit ändern. Derzeit steigen sie wieder, weil die Europäische Zentralbank (EZB) die Leitzinsen seit 2022 mehrfach angehoben hat. Für die Finanzinstitute wird es damit zum einen teurer, sich Geld von der EZB zu leihen. Zum anderen erhalten sie mehr Zinsen, wenn sie selbst Geld bei der EZB einlagern. Im besten Fall geben sie diese an ihre Kund*innen weiter.
Achtung: Geldinstitute schreiben die Zinsen üblicherweise monatlich, vierteljährlich oder jährlich auf das Guthaben eines Tagesgeldkontos gut. Wegen des gestiegenen Zinsniveaus und Zinseszinseffekts wirkt sich dies unterschiedlich auf die Rendite Ihrer Anlage aus.
Tipp: Zinserträge auf Tagesgeld sind kapitalertragssteuerpflichtig. Erteilen Sie Ihrem Kreditinstitut einen Freistellungsauftrag, um steuerliche Freibeträge zu nutzen.
Weitere Vorteile der Geldanlage
Ein Tagesgeldkonto bietet weitere Vorzüge gegenüber anderen Anlageformen, um Geld zu sparen:
- Kontoeröffnung und -führung sind ist in der Regel kostenlos.
- Das Geld auf dem Tagesgeldkonto ist aufgrund der Verzinsung sowohl zum Sparen als auch zur Geldanlage geeignet
- Es gibt auf dem Tagesgeld-Konto keinen Mindest-Einlagebetrag. Bereits der erste Euro wird verzinst.
- Sie parken Ihr Geld sicherer als auf dem Girokonto, denn nur Sie können auf dieses Geld zugreifen – auch wenn Ihnen etwa Ihre Kredit- oder EC-Karte gestohlen wird.
- Das Tagesgeldkonto bietet einen guten Überblick über Ihr Erspartes, denn es liegt getrennt vom Girokonto.
Wichtige Kriterien für ein Tagesgeldkonto
Generell sollten Sie die Konditionen von Tagesgeldern sorgfältig prüfen, bevor Sie sich für ein Konto entscheiden. So stellen Sie sicher, dass es Ihren individuellen Bedürfnissen und Zielen entspricht. Einen Vergleich von Tagesgeldkonten bietet zum Beispiel die Stiftung Warentest. Bei der Wahl des geeigneten Kontos spielen folgende Faktoren eine Rolle:
- Der Zinssatz kann an bestimmte Bedingungen geknüpft sein. Prüfen Sie daher zum Beispiel: Für wen, welchen Betrag und Zeitraum ist er garantiert? Einige Institute ermöglichen es, zeitlich begrenzte Konditionen zu verlängern. Dies geschieht zum Beispiel, wenn sich Kund*innen für eine weitere Dienstleistung wie die Eröffnung eines Girokontos entscheiden. Häufig winken höhere Zinsen auch nur dann, wenn neues Geld eingezahlt wird.
- Hat die Bank, bei der Sie ein Tagesgeldkonto eröffnen möchten, eine Einlagensicherung? Sie bezweckt, dass Anlagevermögen bis zu einer festgelegten Höhe bei einer Insolvenz der Bank geschützt sind. In Deutschland sind grundsätzlich Einlagen von bis zu 100.000 Euro pro Kundin und Kunde sowie Bank gesetzlich abgesichert. Für Banken in anderen EU-Mitgliedsstaaten ist die Einlagensicherung wegen einer EU-Richtlinie in gleicher Weise geregelt. Bei Kontoeröffnungen außerhalb der EU können die Absicherungen stark von der deutschen Einlagensicherung abweichen.
- Bedenken Sie auch, dass ein Fremdwährungsrisiko durch Wechselkursänderungen besteht, falls Sie Ihr Geld nicht in Euro anlegen.
- Prüfen Sie, ob das Tagesgeldkonto einfach über Online-Banking erreichbar ist.
- Guter Kundenservice ist ebenfalls wichtig.
Wie viel Geld sollte ich auf dem Tagesgeld-Konto deponieren?
Viele Kund*innen sind unsicher, wie viel Geld sie auf ihrem Tagesgeldkonto deponieren sollten. Hier empfiehlt sich folgende Faustregel:
- Ein Notgroschen von mindestens 3 Monats-Nettogehältern sollte kurzfristig verfügbar auf dem Tagesgeld verfügbar sein. Darüber hinaus gehende Beträge können mittel- und langfristig in Sparprodukten wie beispielsweise Festgeld oder Sparbrief, aber auch in Form von Wertpapieren angelegt werden.