Taschengeld: Wie viel mit welchem Alter

Endlich Taschengeld und damit kaufen, was du willst

Familie 5 min Lesedauer 01.10.2024
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Comics, ein Computerspiel oder auch mal einen Cappuccino im Café? Endlich Taschengeld und damit kaufen und konsumieren, was du willst und wann du es willst – ohne, dass die Eltern Vorschriften machen oder dir reinreden.

Was du mit deinem Geld machen darfst, steht sogar im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB). Darin heißt es, dass Kinder ab sieben Jahren Sachen ohne Zustimmung ihrer Eltern erwerben dürfen, wenn sie diese mit ihrem eigenen Geld bezahlen. Die Regelung heißt denn auch „Taschengeldparagraph“. Doch ob, wie viel und ab wann es Taschengeld für Kinder und Teenager gibt, darüber sagt diese gesetzliche Bestimmung nichts aus.

Wann ist der richtige Zeitpunkt fürs Taschengeld?

Es gibt kein festes Alter, ab dem Kinder Taschengeld bekommen sollten. Viele Expertinnen und Experten sind sich aber einig, dass es sinnvoll ist, schon früh damit anzufangen. Die Jugendforscherin Angelika Guglhör-Rudan vom Deutschen Jugendinstitut (DJI) sagt dazu: „Ab dem Übergang von Kindergarten in die Grundschule ist Taschengeld zu empfehlen und macht dann auch Sinn.“ Allerdings entwickelten sich Kinder recht unterschiedlich: Manche seien mit Themen wie Einkaufen vertraut, während andere das noch gar nicht so zeigten. 

Wie viel Taschengeld ist angemessen?

Die Frage nach der richtigen Höhe des Taschengeldesbeschäftigt viele Eltern und Kinder. Es gibt zwar keine feste Regel, aber es gibt Empfehlungen, an denen sich Eltern orientieren können. Eine bekannte Richtgröße ist die Taschengeldtabelle des DJI. Für Kinder von 12 bis 14 Jahren werden danach monatlich 25 bis 40 Euro vorgeschlagen, bei den 15- bis 16-Jährigen sind es 40 bis 60 Euro und bei den 17- bis 18-Jährigen 60 bis 75 Euro im Monat.

Der Bankenverband betont jedoch: „Entscheidend ist nicht die Höhe des Taschengeldes, sondern der Lerneffekt. Kinder lernen den Wert des Geldes, indem sie lernen, wie sie es sinnvoll einteilen und für bestimmte Dinge sparen können. Daher können die Beiträge je nach Bedarf individuell angepasst werden.“

Wöchentlich oder monatlich? Finde deinen Rhythmus!

Ob das Taschengeld wöchentlich oder monatlich ausgezahlt werden sollte, hängt von verschiedenen Dingen ab. Jüngere Kinder kommen oft besser mit wöchentlichen Zahlungen zurecht, da sie noch lernen, ihr Geld einzuteilen. Als Teenager können sie schon besser planen und mit einem monatlichen Betrag umgehen. Jugendpädagogin Guglhör-Rudan bestätigt: „Bei kleineren Kindern ist es wichtig, dass sie es wöchentlich kriegen. Ab zehn Jahren empfiehlt sich ein monatliches Taschengeld. Denn so können die Kinder lernen, mit ihrem Geld auch über einen längeren Zeitraum auszukommen.

Wichtig ist vor allem aber die Verlässlichkeit der Auszahlung. Eltern sollten einen festen Rhythmus einhalten und das Geld pünktlich und regelmäßig auszahlen.

Was beeinflusst die Taschengeldhöhe?

Bei der Höhe des Taschengeldes gibt es einige Dinge zu beachten:

  • Finanzielle Lage der Familie: Das verfügbare Einkommen der Eltern beeinflusst, wie viel Taschengeld sie ihren Kindern geben können.
  • Regionale Unterschiede: Der Wohnort kann sich auf die Höhe des Taschengeldes auswirken. In Großstädten mit hohen Lebenshaltungskosten benötigen Kinder und Jugendliche möglicherweise mehr Geld für ihre Ausgaben als in kleineren Städten oder auf dem Land.
  • Altersstufe: Je älter Kinder werden, desto weiter steigen oft auch ihre finanziellen Bedürfnisse und Verantwortlichkeiten. Das kann sich in der Höhe des Taschengeldes widerspiegeln.
  • Individuelle Entwicklung: Der persönliche Reifeprozess und die Fähigkeit, mit Geld umzugehen, können von Kind zu Kind variieren und sollten bei der Taschengeldregelung berücksichtigt werden. 

Einen großen Einfluss auf die Höhe des Taschengeldes nimmt insbesondere die Anzahl der Kinder in einer Familie ein. Bei mehreren Kindern müssen die Eltern das verfügbare Geld auf mehrere Mädchen oder Jungen aufteilen. Der „Kids-Medien-Kompass 2023“, einer für die Blue Ocean Entertainment durchgeführten repräsentativen Forsa-Umfrage unter 4.012 Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen drei und 13 Jahren, spricht hier eine eindeutige Sprache:

Lebt nur ein Kind bis 13 Jahre im Haushalt, liegt das durchschnittliche Taschengeld danach bei 20,06 Euro. Bei zwei Kindern sinkt der Wert auf 14,91 Euro, und bei drei oder mehr Mädchen und/oder Jungen auf 13,80 Euro. Bestätigt werden in der Studie auch die regionalen Unterschiede. Im Westen von Deutschland liegt das durchschnittliche Taschengeld bei 18,17 Euro und damit am höchsten. Im Süden bekommen die Kinder 16,07 Euro, im Norden 15,74 Euro und im Osten 15,00 Euro.

Auch Fehlkäufe sind mal OK!

Beim Taschengeld steht aber nicht nur der reine Geldbetrag im Blick, sondern auch erzieherische Aspekte: Dazu gehört zum Beispiel, dass Eltern Taschengeld bedingungslos auszahlen sollten. Denn Kinder sollten die Freiheit haben, selbst zu entscheiden, wofür sie das Geld ausgeben möchten. Solange die Einkäufe altersangemessen sind, ist es ratsam, ihnen freie Hand zu lassen. Denn gerade durch eigene Erfahrungen – und dazu gehören auch mal Fehlkäufe – lernt man am besten, wie man verantwortungsvoll mit Geld umgeht.

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