Das kostet der Urlaub mit Van

Reisen mit Camper oder Wohnmobil

Familie 5 min Lesedauer 19.09.2023
Van Urlaub

In der Natur aufwachen und weiterreisen, wenn einem der Sinn danach steht: Reisen mit einem Camper liegt im Trend. Doch die Vanlife-Kosten sollten Urlauber nicht unterschätzen. Wir geben einen Überblick über die wichtigsten Ausgaben.

Vanlife bleibt ein beliebter Trend

Ob Wohnmobil oder Kastenwagen: Caravaning ist beliebt. So fand das Marktforschungsinstitut GfK schon im Vor-Corona-Jahr 2019 heraus, dass sich 14 Millionen Deutsche vorstellen können, in den kommenden Jahren Urlaub mit einem Reisemobil zu machen. „Caravaning ist keine Modererscheinung der Pandemie, sondern ein langfristig angelegter Reisetrend“, sagt Marc Dreckmeier, Sprecher des Caravaning Industrie Verbandes (CIVD).

Caravaning stehe für selbstbestimmtes Reisen im eigenen Rhythmus, so Dreckmeier. „Damit kommt der Urlaub mit Wohnmobil dem Wunsch von immer mehr Urlaubern nach Freiheit, Individualität und Naturnähe nach.“

Vanlife-Kosten: Das sollten Urlauber kalkulieren

Doch bei aller Vorfreude auf die bevorstehende Reise mit dem Camper oder Wohnmobil, sollten Urlauber die Kosten nicht unterschätzen. Wie bei jedem anderen Urlaub gilt auch hier: Die Höhe hängt vom eigenen Budget, dem Reiseort und den Ansprüchen ab. Geht’s ins Ausland oder wird innerhalb Deutschlands getourt? Wird selbst gekocht oder überwiegend auswärts gegessen? Muss ein Van gemietet werden oder nicht? Reicht eine minimalistische Ausstattung oder ist mehr Komfort gewünscht? Je nach Belieben können so pro Person und Tag schnell 150 bis 300 Euro zusammenkommen.

Grob sollten Urlauber diese Fixkosten bedenken:

  • Miete für den Van,
  • Spritkosten und
  • Campingstellplätze.

Dazu kommen variable Kosten wie

  • Mautgebühren,
  • Kosten für Schiff oder Fähre,
  • Nahrungsmittel und
  • Freizeitaktivitäten.

Miete für den Camper oder das Wohnmobil

Wer einen Bulli oder ein Wohnmobil zu Hause stehen hat, spart sich die Mietkosten. „Alle anderen sollten sich überlegen, was mehr Sinn macht: einen Van zu kaufen oder zu mieten“, sagt Thomas Reimann von dem ADAC-Campingportal PiNCAMP. „Die Gebrauchtwagenpreise entspannen sich gerade.“

Dennoch müssen Van-Besitzer*innen in spe für Steuer, Versicherung, Kraftstoff und Verschleiß zusätzlich mit bis zu 8.000 Euro im Jahr rechnen. Ein Kauf lohnt sich nur, wenn jemand regelmäßig dem Vanlife frönt. „Ansonsten würde ich immer zur Miete mit Versicherungsschutz raten“, so Reimann.

Wer mieten möchte, muss je nach Ausstattung und Nachfrage für einen Kastenwagen in der Hochsaison für zwei Wochen mit insgesamt 1.400 bis 2.000 (also ab 100 Euro pro Tag) rechnen. „Ein Wohnmobil liegt bei durchschnittlich 150 bis 200 Euro pro Tag und ein Van oder Camper bei 70 bis 100 Euro“, weiß Reimann.

Spritkosten und Campingstellplätze

Ein weiterer großer Faktor in der Reisekasse sind die Spritkosten. „Fährt jemand in 14 Tagen 2.000 Kilometer, sollten pro Kilometer 20 Cent für Sprit gerechnet werden“, rät Reimann. Je nach Fahrzeug und Verbrauch sowie Land variieren die Preise.

Die Preise für Campingplätze seien durch die Inflation um bis zu 9% gestiegen, sagt Thomas Reimann. Während Kroatien, Italien und die Schweiz zu den Spitzenreitern unter den Kosten für Campingplätze zählen, ist die Lage in Schweden entspannter. „Während eine dreiköpfige Familie in Kroatien durchschnittlich knapp 70 Euro pro Nacht zahlen muss, ist Schweden mit 39 Euro pro Übernachtung derzeit am günstigsten“, sagt Reimann. In Deutschland sind die Kosten mit 40 Euro ähnlich erschwinglich, in den Niederlanden liegen sie bei durchschnittlich 52 Euro pro Nacht.

Variable Kosten: Mautgebühren und Fährkosten

Laut Thomas Reimann von PiNCAMP werden diese Kosten oft bei der Budgetplanung vergessen. Und das kann teuer werden: Stehe zum Beispiel ein Urlaub in Schweden an, hätten Reisende zwei Möglichkeiten, ins Land zu kommen: Über die mautpflichtigen Belt- und Sund-Brücken in Dänemark oder mit der Fähre. „In der Hochsaison werden dafür bis zu 400 Euro pro Fahrzeug veranschlagt – für eine Richtung.“

In Frankreich gibt es nicht mautpflichtige Abschnitte, wer dagegen über den Brennerpass nach Österreich fährt, muss 11 Euro für eine Fahrt kalkulieren. Reimann: „Innerhalb des Landes können durch die Vignetten schnell 40 Euro weg sein.“

Essen, Trinken und Freizeitaktivitäten

Lebensmittelkosten können, je nach Land, für mehr oder weniger große Löcher in der Reisekasse sorgen. „Mit Blick auf die Preise für Grundnahrungsmittel ist Schweden ähnlich teuer wie Deutschland“, sagt Thomas Reimann. Dagegen ist es in Kroatien meistens günstiger als bei uns – sofern man sich das Drei-Gänge-Menü im Restaurant spart.

Ein Besuch im Zoo oder Museum und Sehenswürdigkeiten sind Kostenpunkte, die Urlauber nicht immer im Blick haben. Die Preise können hier zwischen 2 und 50 Euro stark variieren.

Vanlife-Kosten: 5 Spartipps

So können Urlauber mit Camper Reisekosten einsparen:

  • Hochsaison vermeiden: Wer in der Nebensaison oder zumindest früh genug bucht, zahlt in der Regel weniger.
  • Das Reiseziel abwägen: Muss es ein weit entferntes Ziel sein? Reiseorte in der näheren Umgebung kosten weniger Sprit. 
  • Leichtes Gepäck: Je schwerer der Van, desto höher der Benzinverbrauch
  • Kultur günstiger genießen: In einigen Städten wie Oslo sind Museumsbesuche donnerstags kostenlos oder der Eintritt später am Tag günstiger. Viele Urlaubsorte bieten außerdem Open-Air-Konzerte umsonst an. Wer Tickets für Freizeitparks und Co. online bucht, spart oft ein paar Euro.
  • Basic Camping: In Polen sind die Stellplätze sehr minimalistisch und daher auch preisgünstig. Wer auf Duschen verzichten kann, spart hier bares Geld – und springt einfach in den nächstgelegenen See.

Thomas Reimann von PiNCAMP hat zum Schluss noch einen Extra-Tipp: „Richtiges Wildcampen ist in vielen Ländern verboten. Auch in Schweden und Norwegen ist eigentlich nur das Wildcampen im Zelt erlaubt. Aber mal eine Nacht in der Pampa mit seinem Van stehen, sollte hier kein Problem sein.“ Nichts für den Stellplatz bezahlen und im Grünen aufwachen? Auch das ist Vanlife.

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