Visa Payment Monitor: Tschüss, Bargeld!
Smartphone statt Portemonnaie
An der Ladenkasse verdrängt digitales Bezahlen zunehmend das Bargeld. Statt das Portemonnaie zu zücken, nutzen immer mehr Verbraucher*innen Smartphones, Wearables (zum Beispiel eine Smartwatch) oder Kredit-/EC- oder Debitkarten. Das ist ein Ergebnis der vierten Auflage des Visa Payment Monitors. An der repräsentativen Online-Befragung des Kreditkartenunternehmens Visa in Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsinstitut forsa, nahmen 2022 knapp 1.800 Menschen über 18 Jahre in Deutschland teil.
Wie beliebt digitales Bezahlen in den verschiedenen Altersgruppen ist
Beim digitalen Bezahlen zeigen sich deutliche Altersunterschiede. Attraktiv ist diese Art des Zahlens vor allem bei den Jüngeren. Die Beliebtheit nimmt mit zunehmendem Alter ab. An der Ladenkasse zahlten 2022 dem Visa Payment Monitor zufolge mit dem Smartphone oder Wearable:
- 33% der unter 36-Jährigen,
- 24% der 36-45-Jährigen,
- 14% der 46-60-Jährigen,
- 9% der über 60-Jährigen.
Als Authentifizierungsverfahren wählen
- 46% die Gesichtskennung,
- 41% den Fingerabdruck,
- 35% die PIN-Eingabe.
Großes Interesse an mobilem Bezahlen
Wer bislang noch nicht mobil bezahlt, hat zumindest Interesse daran. Knapp die Hälfte (49%) der Nichtnutzer*innen von mobilem Payment hat sich bereits mit mobilem Bezahlen befasst, 20% wollen es in den nächsten sechs Monaten (sehr) wahrscheinlich testen.
Kontaktloses Bezahlen nutzen fast alle
Das kontaktlose Bezahlen hingegen nutzen laut Visa Payment Monitor inzwischen – egal, welche Altersgruppe – nahezu alle (91% der Befragten); vor drei Jahren, im Jahr 2019, waren es gerade mal 55%. Möglich ist das kontaktlose Bezahlen nicht nur mit Smartphone oder Wearable, sondern auch mit Karte: Einfach ans Lesegerät halten und kurz darauf ist alles bezahlt.
- Übrigens: Dass sich kontaktloses Bezahlen im Alltag etabliert hat, zeigt auch eine im vergangenen Jahr durchgeführte repräsentative Befragung des Digitalverbands Bitkom unter 1.004 Personen. Demnach haben von Juli bis September 9 von 10 (90%) mindestens einmal mit Karte, Smartphone oder Smartwatch an der Ladenkasse gezahlt; 50% nutzen diese Möglichkeit sogar mehrmals die Woche. Übers kontaktlose Bezahlen sagt Bitkom-Experte Kevin Hackl: „Es ist bequem, schnell und sicher – heute sollte kein Geschäft, Lokal oder sonstige Verkaufsstelle auf eine solche digitale Bezahlmöglichkeit verzichten.“
Mehr Vertrauen in Onlinezahlungen
Zurück zu den Ergebnissen des Visa Payment Monitors: Weil im Zuge der Pandemie viele Geschäfte kurzzeitig geschlossen waren, haben viele verstärkt im Internet Waren geordert. Dabei sind sie auch gut mit den Onlinezahlungen zurechtgekommen. Inzwischen bewerten 15% Onlinezahlungen positiver als vor Beginn der Pandemie.
- Interessante Zahlen: Online einkauft mittlerweile fast jede*r (96%), zumindest ab und an. 25% der Befragten kaufen sogar mindestens einmal die Woche Waren oder Dienstleistungen online, Männer (28%) machen häufiger Gebrauch davon als Frauen (21%). Auf Onlinekäufe setzen vor allem die 36- bis 45-Jährigen: Von ihnen kaufen fast vier von zehn (39%) wöchentlich im Internet ein.
Auch im Laden online zahlen
Auch im stationären Handel setzen Einkaufende intensiv auf digitales Bezahlen. Zumeist haben sie nach Angaben des Visa Payment Monitors wenig Bargeld dabei. Ein Drittel (34%) aller Verbraucher*innen hat in der Regel weniger als 50 Euro bei sich, drei Viertel (75%) haben unter 100 Euro im Portemonnaie.
Weitere Ergebnisse:
- 20% meiden Geschäfte, wenn sie dort nicht mit der Karte oder digital zahlen können.
- 31% zahlen so gut wie nie oder nie bar
- 51% glauben, dass das Bargeld in naher Zukunft weiter an Bedeutung verlieren wird: In fünf Jahren wird es demnach alltäglich sein, nicht mehr mit Bargeld zu bezahlen – sondern eben mit Smartphone, Smartwatch & Co.
Auch Albrecht Kiel, Regional Managing Director Central Europa bei Visa, rechnet damit, dass das digitale Bezahlen zunimmt. Verbraucher*innen hätten während der Pandemie Vorteile wie Schnelligkeit und Sicherheit zu schätzen gelernt. „Wir erwarten, dass das digitale Bezahlen weiter an Boden gewinnen wird“, so der Visa-Experte.