Visa Payment Monitor: Tschüss, Bargeld!
Smartphone statt Portemonnaie
An der Ladenkasse verdrängt digitales Bezahlen zunehmend das Bargeld. Statt das Portemonnaie zu zücken, nutzen immer mehr Verbraucher und Verbraucherinnen Smartphones, Wearables (zum Beispiel eine Smartwatch) oder Kredit-/EC- oder Debitkarten. Das ist ein Ergebnis der sechsten Auflage des Visa Payment Monitors. An der repräsentativen Online-Befragung des Kreditkartenunternehmens Visa in Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsinstitut forsa, nahmen 2024 knapp 1.800 Menschen über 18 Jahre in Deutschland teil.
Knapp jede:r Dritte bezahlt an der Kasse mit Smartphone oder Smartwatch
Ganze 9 Prozent mehr als im vergangenen Jahr ziehen an der Ladenkasse das Smartphone oder die Smartwatch dem Bargeld vor. Bei Verbrauchern und Verbraucherinnen unter 36 Jahren sind es bereits 45 Prozent. Das zeigt die sechste Auflage des Visa Payment Monitors, in Zusammenarbeit mit forsa, in einer repräsentativen Onlinebefragung unter 1.800 Menschen in Deutschland.
Seit 2019 ist die Anzahl der Verbraucher und Verbraucherinnen, die mit mobilen Endgeräten bezahlen, von 6 auf 32 Prozent gestiegen. Zwei Drittel (66 %) haben ihre Debit- oder Kreditkarte in einer Bezahlapp in ihrem Smartphone hinterlegt, sodass das klassische Portemonnaie immer mehr an Bedeutung verliert. Bargeld wird mittlerweile von der Hälfte aller Befragten eher als Reserve genutzt. Nur noch für jeden Vierten oder jede Vierte ist es das Zahlungsmittel der Wahl.
Beim Verlassen des Hauses würden ganze 51 Prozent eher das Smartphone mitnehmen als die Geldbörse.
Großes Interesse an mobilem Bezahlen
„Deutschland holt beim digitalen Bezahlen zügig auf. Das Smartphone hat sich in wenigen Jahren zum breit genutzten Zahlungsmittel entwickelt“, sagt Albrecht Kiel, Zentraleuropa-Chef des Zahlungstechnologieanbieters Visa. „Damit steigt auch die Erwartung der Verbraucherinnen und Verbraucher an den Handel. Sie legen Wert darauf, überall mit ihrem bevorzugten Zahlungsmittel zahlen zu können.“
Laut Studie ist das acht von zehn Befragten (79 %) wichtig. Jede Dritte oder jeder Dritte (34 %) vermisst digitale Bezahlmöglichkeiten am häufigsten in kleinen Geschäften.
Kontaktloses Bezahlen nutzen fast alle
Dass sich kontaktloses Bezahlen im Alltag etabliert hat, zeigt auch eine im vergangenen Jahr durchgeführte repräsentative Befragung des Digitalverbandes Bitkom unter 1.005 Personen. Nahezu alle (98 % der befragten Personen) nutzen in Deutschland - egal welche Altersgruppe - kontaktlose Bezahlmöglichkeiten. 2019 waren es gerade mal 55 %. Möglich ist das kontaktlose Bezahlen nicht nur mit Smartphone oder Wearable, sondern auch mit Karte: Einfach ans Lesegerät halten und kurz darauf ist alles bezahlt.
Übrigens: Der Befragung zufolge geben rund drei Viertel (76 Prozent) an, dass es sie stört, wenn sie an der Kasse nicht kontaktlos bezahlen können. Ganze 73 Prozent fordern sogar, dass alle Geschäfte gesetzlich verpflichtet werden sollten, neben Bargeld auch mindestens eine elektronische Bezahlmöglichkeit zu ermöglichen. Unter den Älteren ab 65 Jahren liegt diese Forderung bei 70 Prozent.
Verbraucherinnen und Verbraucher achten vermehrt auf ihr Geld
Zurück zu den Ergebnissen des Visa Payment Monitors: Viele Verbraucher und Verbraucherinnen (57 %) haben ihre Ausgaben reduziert oder planen dies. Veränderungen des Ausgabeverhaltens sind verschieden:
- 55 Prozent vergleichen häufiger als früher Preise.
- 48 Prozent achten stärker als früher auf Sonderangebote und andere Sparmöglichkeiten.
- 35 Prozent beschäftigen sich mehr mit ihren Finanzen.
- 42 Prozent sparen bei Restaurantbesuchen oder Essensbestellungen.
- 31 Prozent sparen an Ausflügen.
- 30 Prozent versuchen bei Reisen zu sparen und
- nur 19 Prozent sparen bei Weihnachtsgeschenken.
Außerdem: Chinesische Onlinemarktplätze rücken vermehrt in den Vordergrund. Da die Waren zu besonders günstigen Preisen angeboten werden, geben ein Viertel der Befragten an, schon mindestens einmal bei einem chinesischen Anbieter bestellt zu haben.
Auch im Laden online zahlen
Auch im stationären Handel setzen Einkaufende intensiv auf digitales Bezahlen. Nach Angaben des Visa Payment Monitors erwarten 57 Prozent, dass es in fünf Jahren alltäglich sein wird, nicht mehr mit Bargeld zu bezahlen. Außerdem erwarten 38 Prozent, dass es normal sein wird, sich digital auszuweisen.
Weitere Ergebnisse aus der Befragung
Aus dem Visa Payment Monitor geht außerdem hervor, dass auch Social-Media-Plattformen als Inspirationsquelle dienen. 34 Prozent der Befragten geben an, dass sie bereits Produkte gekauft haben, auf die sie über Social Media aufmerksam geworden sind. Bei den unter 36-Jährigen liegt dieser Anteil sogar bei mehr als der Hälfte (55 %).
Auch im Handel nutzen Verbraucher und Verbraucherinnen vermehrt Selbstbedienungskassen, wünschen sich jedoch einige Verbesserungen:
- 39 Prozent möchten den gesamten Korb scannen, nicht die einzelnen Produkte.
- 29 Prozent hätten gerne eine Option für eine automatische Altersverifikation.
- 21 Prozent wünschen sich einfachere Bedienung der Kassensysteme
Insgesamt haben vier von fünf der Befragten (82 %) die Selbstbedienungskassen schon einmal ausprobiert. Bei den 18- bis 35-Jährigen geben sogar 95 Prozent an, eine Selbstbedienungskasse genutzt zu haben.