Sieben Wenn-Dann-Ideen für Sparmuffel
Mit kleinen Regeln zum Sparziel
Was haben Ex-US-Präsident Donald Trump und X (ehemals Twitter) mit Sparen zu tun? Vor ein paar Jahren war das eine ganze Menge. Denn als Trump 2017 mit dem Twittern begann, entwickelte sich ein Trend, den einige Sparer mitmachten: Jedes Mal, wenn der damalige Präsident einen seiner berüchtigten Tweets absetzte, wurde automatisch ein bestimmter Betrag auf ein Sparkonto eingezahlt. Möglich war das damals über die App Savedroid.
Zwar sind mittlerweile sowohl Trumps Zeiten auf X als auch die App Savedroid Geschichte – die Idee des sogenannten Wenn-Dann-Sparens für Sparmuffel gibt es aber nach wie vor. „Technisch unterstützte Angebote wie etwa Apps, in denen man automatisch diese Art von Wenn-Dann-Regeln erstellen kann, gibt es aktuell allerdings nicht“, sagt Marcel Kastner, der bei dem Bankenberatungsunternehmen Fort.Schritt unter anderem für die Digitalisierung zuständig ist. „Diese Art der Gamification hat sich bislang auf dem Markt noch nicht durchgesetzt. Das mag vermutlich auch daran liegen, dass es sich aufgrund der niedrigen Zinsen das ‚klassische Tagesgeldsparen‘ kaum gelohnt hat.“
Wer also das Wenn-Dann-Sparen betreiben möchte, der muss mangels Automatisierung selbständig aktiv werden. Der Betrag kann beispielsweise zunächst in bar zur Seite gelegt und regelmäßig auf das Konto eingezahlt werden. „Oder es wird jedes Mal, wenn das Ereignis eintritt, eine Notiz gemacht und beispielsweise monatlich die Summe vom Girokonto umgebucht“, sagt Kastner. Empfängerkonten für diese Summen können dann ein Tagesgeldkonto oder ein Sparkonto sein – auch Sondertilgungen bei Krediten sind gegebenenfalls möglich. Wer das Geld nicht in bar auf die Seite legt, sondern die Notizvariante wählt, dem kann das Smartphone helfen, das auch gleich die erste Idee für fünf Wenn-Dann-Regeln liefert:
Handynutzung = Sparbetrag
Die meisten Handys zeigen wöchentlich an, wie lange der Nutzende es in der Hand gehabt hat. Diese Minutenangaben können wöchentlich in Euros gespart werden. Da bei manchen hier schnell recht hohe Beträge zusammenkommen, kann natürlich auch pro Minute ein Centbetrag gespart werden. Wer diese Sparmöglichkeit nutzt, der kann nicht nur eine hübsche Summe sparen, sondern gegebenenfalls auch seine Handynutzungsgewohnheiten ändern.
Immer wenn es regnet…
Ein weiterer Ansatz ist, das Sparen vom Wetter abhängig zu machen. So können etwa bei jedem Regentag 5 Euro fällig werden, oder die Sonnenstunden pro Tag gezählt und in einen Eurobetrag umgerechnet werden. Laut Wetter.de fällt übrigens im Süden Deutschlands jährlich an 126 Tagen Regen – damit wären schon 630 Euro gespart!
Wenn der Lieblingsverein gewinnt
Wer sich für Sport interessiert, der kann sein Sparverhalten spielerisch an seinen Lieblingsverein koppeln: Je nach Regel wird dann bei Sieg oder Niederlage ein bestimmter Betrag fällig. Funktioniert natürlich auch mit Einzelsportlern und besonders gut bei Turnieren mit vielen Spielen.
Beim Sport das Konto füllen
Ein weiterer sportlicher Ansatz beim Sparen soll wörtlich genommen werden: Wer Sport treibt, der zahlt ein. Hier kann das Ziel etwa eine bestimmte Schrittanzahl sein oder auch der Gang ins Fitnessstudio, die Joggingeinheit oder die Radtour. Als zusätzliche Motivation kann das Sparen auch mit einem Ziel verknüpft sein – beispielsweise neue Laufschuhe oder ein neues Fahrrad.
Posts auf sozialen Medien vergolden
Auch wenn die Trump-Twitter-Regel nicht mehr funktioniert, können die Sozialen Medien weiterhin fürs Sparen genutzt werden. Die Regeln kann jeder selbst festlegen: So kann etwa jeder eigene Post kosten, oder ein Post eines Prominenten zum Sparen animieren. Oder Sie zahlen einfach jedes Mal ein, wenn Sie eine Social-Media-Seite öffnen.
Phrasenschwein mal anders
Sie sind genervt oder amüsiert von bestimmten Begriffen und Redewendungen, die regelmäßig fallen? Dann richten Sie doch dazu eine Sparregel ein. Hören Sie einen Ausdruck im Radio, im Fernsehen oder im privaten Umfeld, werden 5 Euro fällig. Natürlich auch, wenn Sie ihn selbst verwenden.
Beim Einkaufen noch was drauflegen
Eine weitere Möglichkeit, kleinere Beträge zur Seite zu legen, ist die Verknüpfung von Sparen und Einkaufen. Das kann ganz unterschiedlich aussehen: So kann etwa ein fixer Betrag pro Shoppingtrip anfallen oder aber bei jeder Ausgabe auf volle Beträge aufgerundet werden. Das geht auch automatisch, etwa mit der Kleingeld Plus. Das Ganze funktioniert so: Bei jedem Einkauf, den Sie mit Karte bezahlen, werden automatisch die Cent-Beträge auf den vollen Euro aufgerundet. Die Differenz landet auf Ihrem Extra-Konto bei uns. Kostet der Einkauf also 17,68 Euro, dann landen 32 Cent im virtuellen Sparschwein.
Egal für welche Sparregel Sie sich entscheiden und ob Sie eigene Ideen umsetzen – alle Ansätze haben eines gemeinsam: Sie sollen Sparmuffel spielerisch zu neuen Spargewohnheiten animieren, ein wenig vom Alltag ablenken und letztendlich dazu führen, dass ohne großen Aufwand aber mit Spaß Geld auf die Seite gelegt wird.