Wertverlust technischer Geräte

So viel gibt’s noch für Smartphone & Co.

Finanzwissen 5 min Lesedauer 13.08.2023
Wertverlust technische Geräte

Immer schneller, immer besser: Viele technische Geräte werden regelmäßig gegen neue Modelle ausgetauscht. Doch was bekommt man eigentlich noch für ein gebrauchtes Smartphone, Notebook oder Haushaltsgerät? So ermitteln Sie den Restwert.

Wertverfall beim Smartphone

Den Wertverlust des Smartphones spüren viele Verbraucherinnen und Verbraucher spätestens dann, wenn sie sich ein neues anschaffen und ihr altes verkaufen wollen. Dann gilt es herauszufinden: Wie viel ist mein altes Handy noch wert? Den Wertverlust von Smartphones hat der Internethändler Bank My Cell ausgerechnet und dabei iPhones und Android-Handys miteinander verglichen. Das Ergebnis: Nach einem Jahr verlieren iPhones durchschnittlich knapp 17 % an Wert, Android-Smartphones sogar über 33 %. Doch trotz dieser Einbußen kann man oft noch einige Hundert Euro rausholen. Ebay hat Anfang 2022 die durchschnittlichen Preise für gebrauchte Handys von Apple, Samsung und Co. ausgewertet: Für das iPhone 12 Pro/Max mit 128 Gigabyte Speicher gab es demnach noch durchschnittlich 800 Euro, für das Samsung Galaxy S21+ 5G noch 606 Euro.

Das ist ein guter Zeitpunkt für ein neues Handy

Wie beim neuen Auto ist auch der Preisverfall beim Handy im ersten Jahr nach der Modelleinführung besonders hoch. O2 hat eine Erklärung dafür: „Das hat etwas mit den Zyklen in der Branche zu tun. Denn kaum ist ein neues Smartphone vorgestellt, arbeitet der Hersteller bereits an dessen Nachfolgemodell. Und gerade bei Technikprodukten wollen alle Kunden am liebsten stets die neuesten Modelle”, schreibt der Anbieter. Die gute Nachricht: Der Wertverlust eines Handys kann auch in die eigenen Karten spielen – und zwar bei der Neuanschaffung eines Smartphones. Denn wer den richtigen Zeitpunkt wählt, kann hier ordentlich sparen. O2 rät: Rund ein Jahr nach Markteinführung eines Handys sei ein guter Zeitpunkt, um ein neues zu kaufen.

Zeitwert: So viel ist der Laptop noch wert

Nicht nur Smartphones verlieren schnell an Wert – auch bei Laptops geht der Preis bereits nach der ersten Benutzung stetig nach unten. Um herauszufinden, wie viel Wert der eigene Laptop bereits verloren hat, kann der sogenannte Zeitwert helfen. Viele Haftpflichtversicherungen nutzen ihn um zu bestimmen, wie viel das Gerät noch wert ist. So wird der Zeitwert ermittelt:

Zeitwert = Neuwert – Wertverlust aufgrund von Alter und Abnutzung

Oft wird der Wertverlust dabei pauschal mit einem Prozentsatz bestimmt. Laut Versicherer Lemonade liegt dieser im Falle eines Laptops bei 25% innerhalb der ersten zwei Jahre. Angenommen das Gerät hat 1.000 Euro neu gekostet, liegt der Wertverlust also bei 250 Euro.

Doch diese Zahl ist nur ein Richtwert bei der Ermittlung des Marktwertes. Ekkehard Stephan, Professor für Wirtschaftspsychologie an der FOM Hochschule für Ökonomie & Management, rät hingegen, auf Gebrauchtproduktportalen nach ähnlich guten und ähnlich alten Vergleichsartikeln zu suchen.

Elektrogeräte verkaufen: So bekommt man mehr Geld

Mit dem Wiederverkauf sollte man allerdings nicht zu lange warten. Denn gerade Elektrogeräte wie Smartphones und Laptops verlieren schnell an Wert. Experte Stephan rät: „Wenn ohnehin die Neuanschaffung eines verbesserten Produkts geplant ist, sollte grundsätzlich der gebrauchte Artikel so früh wie möglich verkauft werden.” Entscheidend für den Wiederverkaufspreis ist laut Stephan unter anderem die Garantie: „Hatte man beim Kauf eine Garantieverlängerung mit gekauft, kann man den Artikel eventuell noch mit einer Restgarantie von zum Beispiel einem Jahr deutlich teurer verkaufen.” Von Vorteil sei auch, wenn man noch die Originalverpackung und die Gebrauchsanleitung hat.

Küchengeräte: Was beeinflusst den Restwert?

Auch im Haushalt tickt die Uhr – denn viele täglich genutzte Elektrogeräte, wie der Kühlschrank oder die Waschmaschine, verlieren stetig an Wert. Beispiel Waschmaschine: Laut der Plattform Kleinanzeigen sinkt der Wert einer gebrauchten Waschmaschine innerhalb der zweijährigen Gewährleistungsfrist auf 50 %. Wie hoch der Wertverlust tatsächlich ausfällt, hängt allerdings von mehreren Faktoren ab:

  • Zustand: Die Pflege der Geräte spielt eine wichtige Rolle, sagt Claudia Oberascher, Projektleiterin der Initiative Hausgeräte+, und gibt ein paar Tipps: „Bei der Waschmaschine sollte ich mindestens einmal im Monat im 60-Grad-Baumwoll-Programm mit Vollwaschmittel in Pulverform waschen, um das Gerät zu reinigen." Und beim Geschirrspüler? Hier empfiehlt die Expertin, regelmäßig das Salz für die Enthärtungsanlage nachzufüllen und zwischendurch auch mal das Programm mit der höchsten Temperatur zu nutzen.
  • Häufigkeit der Nutzung: Wie oft ist das Gerät in Benutzung? Wird beispielsweise nur einmal pro Woche gewaschen oder sogar mehrmals täglich?
  • Bekanntheit der Marke: „Für hochwertige Geräte von bekannten Marken bekomme ich mehr Geld als für Geräte einer Marke, die niemand kennt“, sagt Oberascher.
  • Nutzungsdauer: Ein Blick in die Abschreibungstabelle für allgemein verwendbare Anlagegüter des Bundesfinanzministeriums zeigt: Kühlschränken wird beispielsweise eine Nutzungsdauer von 10 Jahren zugeschrieben, Mikrowellengeräte kommen auf 8 Jahre und Geschirrspülmaschinen auf 7 Jahre. Aber: Das sind nur Richtwerte. Die Expertin Oberascher fügt hinzu: „Meiner Erfahrung nach halten die Geräte oft deutlich länger, zumindest wenn es sich um hochwertigere Markengeräte handelt.”

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