Vom Traum ins Eigenheim

Wie funktioniert eine Baufinanzierung?

Bauen-Wohnen 5 min Lesedauer 11.08.2021
Wie funktioniert eine Baufinanzierung?

Wir arbeiten und lernen zuhause, treffen uns mit nur wenigen Personen und Abstand - und das alles in einer kleinen Mietwohnung? Da träumt man schnell von mehr Platz im eigenen Haus mit Garten.

Aber reichen die Ersparnisse gemeinsam mit dem aktuellen Einkommen? Gibt es Förderungen? Und suchen wir uns erst eine Bank oder das Haus? So erfüllen Sie sich am besten Ihren Traum. 

Starten Sie mit einem Kassensturz!

Welche Ersparnisse sind da? Wie hoch ist die Miete inkl. Nebenkosten und welche Rate können Sie sich leisten? Natürlich fällt die Miete dann weg, wenn Sie erst mal im eigenen Haus wohnen, aber Achtung: Strom, Wasser, Heizung und Telefon brauchen Sie weiterhin – genauso wie WLAN. Auch Positionen wie Grundsteuer, Versicherungen und Müllgebühren sollten Sie nicht ganz außer Acht lassen. Kleinvieh macht bekanntlich auch Mist …

Googeln Sie mal nach Rechnern für Baufinanzierungen. Damit bekommen Sie ein Gefühl für Ihre Rahmenbedingungen, also wie lange Sie für welche Summe abzahlen und welche monatliche Belastung Sie dafür einkalkulieren müssen.

Wo wollen Sie sesshaft werden?

Nun kommt die spannende Frage, wo Sie bauen oder kaufen und somit mindestens die nächsten Jahre verbringen wollen. Überlegen Sie, was Ihnen wichtig ist – von Einkaufsmöglichkeiten über Schulen, Sportverein, Kino, Anbindung zu Autobahn oder Bus und Bahnhof und natürlich ist auch genau die richtige Entfernung zu den Liebsten zu berücksichtigen. Kennen Sie sich in der Gegend nicht aus, erkundigen Sie sich z.B. im Internet nach Grundstückspreisen, Höhe der Grundsteuer und größeren Planungen in der Gemeinde: Der geplante Windradpark oder die Anbindung zur Autobahn hat Vor- und Nachteile – auf jeden Fall schadet es aber nicht, wenn Sie vorher wissen, was da auf Sie zukommt.

Finanzieren – aber mit wem?

Inzwischen sind Ihre Vorstellungen von Lage, Kosten und Finanzierung konkreter? Dann überlegen Sie, sich einen Experten für die Finanzierung zur Seite zu holen. Entweder sprechen Sie verschiedene Banken an und schauen, was für Sie am besten passt, oder Sie beauftragen gleich ein Unternehmen, das mit verschiedenen Kreditinstituten zusammenarbeitet und passend zu Ihrer Situation die richtige Finanzierung heraussucht.

Infos zu einer Finanzierung bei uns erhalten Sie hier

Suche erfolgreich? Dann machen Sie Nägel mit Köpfen

Wenn Sie nun wissen, wie viel Geld Sie insgesamt ausgeben können, schauen Sie (allein oder mit Makler) in Ruhe nach Ihrem neuen Haus oder Grundstück. Ist das gefunden, stehen die Preisverhandlungen an, zu denen auch gehört, wer den Notar bezahlt und wann z.B. die Schlüsselübergabe stattfinden soll.

Möchten Sie bauen, suchen Sie nun eine Firma, die das mit Ihnen gemeinsam umsetzt.

Sie müssen nicht alles selbst bezahlen

Soll das Haus energiesparend sein oder z.B. das Bad gleich altersgerecht gebaut werden? Erkundigen Sie sich nach Förderungen: Einige Programme wie z.B. BAFA oder KfW greifen nur, wenn vor Baubeginn das Angebot genehmigt wird. Überlegen Sie, einen Energieberater einzubinden. Ein Großteil der Kosten wird gefördert und der Energieberater berät Sie auch zu allen wichtigen Förderungen.

Sind Sie sich mit Verkäufer und ggf. Baufirma einig, stellen Sie mit Ihrem Vermittler oder der Bank die Finanzierung auf die Beine und vereinbaren Sie den Notartermin. Übrigens: Sollte der Notartermin platzen (z.B. weil Unterlagen fehlen), zahlt die Person, die den Termin vereinbart hat, auch die Kosten für den Ausfall.

Gemeinsam mit dem Verkäufer treffen Sie sich beim Notar, der den Vertrag aufsetzt und mit Ihnen die weiteren Schritte bespricht, wie z.B. Zahlungsmodalitäten, Zeitpunkt der Schlüsselübergabe oder ab wann Sie für den Neubau den Bagger bestellen dürfen, und auch die Umschreibung des Grundbuchs veranlasst.

Nach dem Termin zur Unterschrift sind einige Überweisungen fällig:

  • Der Kaufpreis an den Verkäufer bzw. die erste Zahlung an den Bauträger
  • Notar (ca. 1–1,5% des Kaufpreises)
  • Grunderwerbsteuer (je nach Bundesland 3,5–6,5% des Kaufpreises) an das Finanzamt
  • Ggf. Maklercourtage (ca. 4–6% zzgl. MwSt.)
  • Denken Sie daran, die Gebäudeversicherung über den Verkäuferwechsel zu informieren, ggf. möchten Sie auch vom Sonderkündigungsrecht Gebrauch machen.

Anschließend bestätigt der Verkäufer den Eingang des Kaufpreises und der Notar sendet Ihnen nach ca. 2 Monaten die Bestätigung, dass Sie nun im Grundbuch als Besitzer eingetragen sind.

Viel Spaß beim Nestbau!

Vermutlich packen Sie direkt nach den Überweisungen im Traum schon den Umzugswagen – aber oft dauert das noch eine Weile:

Der Neubau wird gebaut, das gekaufte Haus renoviert und Sie organisieren und planen, dass alles so passt, wie Sie es sich vorstellen. Plötzlich interessieren Sie sich für Dämmung, elektrische Leitungen und wie viele Glasscheiben Ihre Fenster haben und irgendwann suchen Sie Tapeten und Bodenbeläge aus und messen nach, ob die Gardinen aus dem Wohnzimmer in das neue Büro passen.

Und dann ist es soweit: Sie genießen Ihr neues Haus und wir drücken Ihnen die Daumen, dass Ihr Traum in Erfüllung ging.

Autor: Sandra Fischbach

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