Wissenswertes zum Anlagehorizont
Das sollten Sie bedenken
Sie möchten in Wertpapiere investieren? Der Anlagezeitraum beeinflusst die Wahl der Anlagestrategie – und die Rendite.
Eine wichtige Frage für alle, die Geld anlegen möchten, ist diejenige nach dem Anlagehorizont. Denn ob Sie Ihre Anlage nur für einen kurzen Zeitraum oder sogar über Jahrzehnte halten, beeinflusst Risiko und Rendite. Daher sollten Sie vorher klären, wie lange Ihre Geldanlage laufen soll – um sich dann für die richtige Strategie entscheiden zu können.
Was der Anlagehorizont bedeutet
Der Anlagehorizont bezeichnet den Zeitraum, in dem Ihr Geld in einem Investment gebunden ist. Er kann kurz-, mittel- oder langfristig sein und richtet sich vor allem nach
- Ihrem Anlageziel. Geht es zum Beispiel darum, ein Auto zu finanzieren oder möchten Sie Vermögen aufbauen?
- Ihrer beruflichen Situation. Stehen Sie am Anfang Ihres Joblebens oder kurz vor der Rente?
- Ihrer Risikobereitschaft. Sind Sie sicherheitsorientiert oder eher risikofreudig und nehmen somit auch größere Wertschwankungen in Kauf?
Die geeignete Anlagestrategie wählen
Eine Reihe von Faktoren bestimmt die individuelle Anlagestrategie. Je nach Ihrem Anlageziel und Ihrer persönlichen Situation sollten Sie unterschiedlich vorgehen:
- Anlagehorizont 3 Jahre. Eine kurzfristige Anlage dient vor allem dazu, schnell Kapital zu bilden. Das kann etwa der Fall sein, wenn Sie eine Anschaffung planen oder eine Reise vorhaben. Daher spielen bei dieser Strategie Faktoren wie Sicherheit und Verfügbarkeit eine große Rolle.
- Anlagehorizont 5 Jahre. Geld mittelfristig anzulegen, kann helfen, größere Anschaffungen wie etwa eine neue Küche zu finanzieren. Bei Ihrer Anlagestrategie sollten Sie darauf achten, dass die Werte der ausgewählten Wertpapiere nicht allzu stark schwanken. Sonst müssen Sie im Zweifelsfall ausgerechnet dann Verluste hinnehmen, wenn Sie die Papiere wieder verkaufen wollen. Deshalb ist eine ausgewogene Mischung aus Sicherheit, Verfügbarkeit und Rendite wichtig.
- Anlagehorizont 10 Jahre und mehr. Eine langfristige Anlage verfolgt meist das Ziel der Altersvorsorge oder des Vermögensaufbaus. Kursverluste werden in der Regel über die Jahre wieder ausgeglichen. Mit der Anlagedauer steigt auch die Wahrscheinlichkeit, Gewinne zu erzielen – das beweist die Vergangenheit. Die Rendite ist bei dieser Strategie bedeutsamer als die Verfügbarkeit.
Passende Anlageformen wählen – und breit streuen
Von ETFs bis zu Aktien: Sie haben zahlreiche Möglichkeiten, in Wertpapiere zu investieren. Abhängig vom angestrebten Anlagehorizont eignen sich bestimmte Arten mehr oder weniger für die Anlage. Wichtig zu wissen: Jedes Wertpapier bringt auch ein gewisses Risiko mit sich. Um die Risiken möglichst gering zu halten, ist es immer besser, seine Anlagen breit zu streuen, also möglichst in mehrere, unterschiedlich Geldanlagen zu investieren.
Grundsätzlich gilt: Je kurzfristiger Sie in Wertpapiere investieren, desto riskanter. Denn verlieren diese an Wert, kann der Verlust in wenigen Jahren schwerer ausgeglichen werden als auf lange Sicht. Ein kurzfristiger Handel, etwa mit Einzelaktien, ist daher eher etwas für Erfahrenere.
Als Sicherheitsbaustein empfiehlt die Stiftung Warentest bei einem kurzen Anlagehorizont Sparprodukte wie Tages- und Festgeld. Wer ganz schnell wieder an sein Kapital kommen will, fährt mit Tagesgeld gut: Die ausgezahlten Beträge landen meist innerhalb von zwei bis drei Werktagen auf dem Konto. Bedenken Sie jedoch: Die Zinssätze für Tagesgeld ändern sich möglicherweise häufiger.
Wenn Sie Geld mittelfristig parken möchten, können Sie zum Beispiel auf konservative Mischfondssetzen, die verschiedene Anlageklassen wie Fondssowie Anleihenkombinieren und ihre Anlagen breit streuen. Daher bewegen sich die Werte üblicherweise nicht so extrem auf und ab.
Für eine langfristige Anlage eignen sich Investments, die zwar stark schwanken können, aber auf lange Sicht attraktive Wertentwicklungen bescheren können. Dazu zwei Beispiele:
- Anlagehorizont Fonds. Ein Fonds ist eine Sammlung aus verschiedenen Anlagewerten nach dem Grundsatz der Risikoverteilung (zum Beispiel Aktien, Immobilien, Waren). Er unterliegt bestimmten Richtlinien der Verwaltung. Fonds eignen sich besonders, wenn Sie einen Anlageschwerpunkt wählen möchten, aber die konkrete Anlageentscheidung an eine/n Fondsmanager/in abgeben wollen.
- Anlagehorizont ETF. Ein Exchange Traded Funds (ETF) ist ein börsengehandelter Indexfonds – also eine Sammlung von einzelnen Wertpapieren – der einen bestimmten Aktienindex, zum Beispiel den DAXnachbildet. Das heißt, ein ETF ermöglicht es Ihnen, mit einem einzigen Wertpapier in ganze Märkte zu investieren. Da die meisten ETFs passiv verwaltet werden, sind sie in der Regel kostengünstiger als Fonds.