Wohnkosten, Nebenkosten – sind sie zu hoch?
Ja – vor allem in diesen Bundesländern
Ein Großteil der Menschen in Deutschland findet: Wohnen ist zu teuer. Wie das „Liquiditätsbarometer 2023“ der TeamBank zeigt, geben sie nach eigener Aussage sowohl für Miete als auch für Wohnnebenkosten wie Heizung, Strom und Co. zu viel Geld aus.
- 30 Prozent der Befragten gaben an, dass ihre Miete beziehungsweise die Kosten für das Wohneigentum „viel zu hoch“ sind. Weitere 31 Prozent sind der Meinung, diese Ausgaben seien „etwas zu hoch“.
- Drastischer fällt die Beurteilung der Betriebskosten – etwa Strom, Wasser und Heizung – aus. Hier gaben bundesweit 86 Prozent an, die Kosten seien entweder „etwas zu hoch“ oder „viel zu hoch“.
In der regelmäßig erscheinenden Studie untersucht die TeamBank seit 2013 Liquidität und Konsumverhalten der deutschen Bevölkerung. Für das Liquiditätsbarometer 2023 befragte das Marktforschungsinstitut YouGov im Auftrag der TeamBank im Januar/Februar 2023 insgesamt 3.213 Personen im Alter zwischen 18 bis 79 Jahren online. Je nach Bundesland gab es unterschiedliche Bewertungen der anfallenden Kosten.
Wie Kosten für Miete oder Wohneigentum eingeschätzt werden
- Die größte Unzufriedenheit mit den Kosten für Miete beziehungsweise Wohneigentum herrscht in Schleswig-Holstein. Hier gaben 69 Prozent der Befragten an, ihre Ausgaben seien viel zu hoch oder etwas zu hoch. Im Vorjahr waren es 57 Prozent.
- Auf Platz zwei liegt Baden-Württemberg mit unverändert 68 Prozent.
- Den dritten Rang belegt Thüringen. 66 Prozent der Befragten geben nach eigenem Bekunden zu viel für Miete oder Wohneigentum aus. Ihr Anteil ist um im Vergleich zum Vorjahr um fünf Prozentpunkte gestiegen.
- Weniger zu klagen hatten Menschen in Hessen und Berlin: Hier gaben 56 Prozent der Befragten an, sie würden unter Wohnkosten ächzen. In Hessen ist ihr Anteil im Vergleich zu 2022 um sieben Prozentpunkte gefallen, in Berlin um vier.
So sieht es bei den Stromkosten aus
- Beim Strom sind insgesamt 78 Prozent der Befragten der Meinung, dass diese Kosten zu hoch sind.
- In Schleswig-Holstein stöhnen mit 83 Prozent die meisten Menschen über die Stromkosten.
- Auf Platz zwei landen mit 81 Prozent Nordrhein-Westfalen und Mecklenburg-Vorpommern.
- In Berlin gaben mit 63 Prozent mit Abstand die wenigsten Menschen an, dass sie die Stromkosten zu hoch oder viel zu hoch finden.
Wie die Heizkosten eingestuft werden
- 75 Prozent bewerten die Kosten für das Heizen als viel oder etwas zu hoch.
- Auch hier landet Schleswig-Holstein mit 83 Prozent vorn.
- Mit jeweils 82 Prozent gaben sowohl im Saarland als auch in Thüringen überdurchschnittlich viele Menschen an, dass diese Kosten für sie zu hoch sind.
- Am Ende der Bundesländer rangiert Berlin (63 Prozent) gefolgt von Niedersachsen (70 Prozent).
So werden die Ausgaben für Wasser empfunden
- Die Hälfte der Befragten meint, dass sie für Wasser etwas zu viel oder viel zu viel bezahlt.
- Am teuersten empfinden die Menschen das Wasser im Saarland (62 Prozent).
- Auch Brandenburg (61 Prozent) und Meckelburg-Vorpommern (59 Prozent) liegen über dem Durchschnitt.
- In Hamburg und Niedersachen hadern 43 beziehungsweise 44 Prozent der Befragten mit den Wasserkosten.
Was zu den Betriebskosten gesagt wird
- Am kritischsten werden die Wohnnebenkosten in Schleswig-Holstein beurteilt (91 Prozent).
- Auf Platz zwei und drei folgen mit jeweils 90 Prozent Thüringen und das Saarland.
- Mit hohen Anteilen gehen auch Berlin (74 Prozent), Niedersachsen (81 Prozent) und Hamburg (83 Prozent) hervor.
Viele befürchten steigende Kosten
Wegen gestiegener Ausgaben für Strom, Wasser und Heizung wächst die Sorge, laufende Kosten nicht mehr begleichen oder den Lebensstandard einschränken zu müssen – das gaben insgesamt knapp 60 Prozent der Befragten an. Am stärksten sind die Befürchtungen in Baden-Württemberg (65 Prozent) ausgeprägt, geringer in Bremen (51 Prozent).